HIV-Report der Deutschen AIDS-Hilfe zu Mikrobiziden erschienen

Mikrobizide sollen in der Scheide eine chemische Barriere gegen HIV bilden. Jetzt scheint das erstmals zu funktionieren. Der HIV-Report berichtet über eine Studie und erläutert die Grundlagen

Standing Ovations sind selten auf wissenschaftlichen Kongressen. Bei der 18. Internationalen Aids-Konferenz in Wien im Juli gab es sie: Stehend applaudiert wurde einem Forscherehepaar, das ein neues Mikrobizid entwickelt und erprobt hatte.

Mikrobizide werden als Gels oder Zäpfchen in die Scheide eingebracht. Sie sollen Frauen eine Möglichkeit bieten, sich vor einer HIV-Infektion zu schützen – ohne auf die Zustimmung oder Mitwirkung des Partners angewiesen zu sein.

Das scheint nun erstmals zu funktionieren: In der so genannten Caprisa-Studie hat das Mittel mit dem antiretroviralen Wirkstoff Tenofovir das Risiko einer HIV-Übertragung um knapp 40 Prozent reduziert.

Bis ein wirksames Präparat auf dem Markt kommt, werden noch Jahre vergehen. Doch die Studie macht nach einer längeren Phase der Ernüchterung wieder Hoffnung, dass Mikrobizide funktionieren könnten, und bringt neuen Schwung in die Forschung.

Deswegen widmet die Deutsche AIDS-Hilfe die aktuelle Ausgabe ihres HIV-Report dem Thema. Dargestellt werden die aktuellen Studienergebnisse und die grundsätzliche Wirkweise von Mikrobiziden.

(howi)