Braunschweiger Straßenbahnprojekt erhält Hans-Peter-Hauschild-Preis

Bei einem feierlichen Empfang in Lübeck hat die Deutsche AIDS-Hilfe am Freitagabend ihren Hans-Peter-Hauschild-Preis verliehen. Sie ehrt mit der Auszeichnung im Jahr 2014 die Straßenbahnaktion „Aids braucht positive Gesichter“ der Braunschweiger AIDS-Hilfe.

In den Jahren 2009 und 2010 rollte für vier Monate eine Straßenbahn mit den Porträts und Vornamen von acht HIV-positiven Menschen durch Braunschweig. Die von der Künstlerin Nadine Decker gestaltete Bahn sollte der Diskriminierung von Menschen mit HIV entgegenwirken. Die zentrale Botschaft: Das Leben mit dem Virus ist nicht weniger wert als das ohne. Die äußere und innere Gestaltung der Bahn lud zur Auseinandersetzung mit HIV ein. Fahrgäste erhielten Flyer zum Thema.

„Sichtbarkeit ist eine der Säulen der Strukturellen Prävention. Dieses Projekt der Braunschweiger Aids-Hilfe führt dies eindrücklich vor Augen“, sagte Rainer Jarchow, Ehrenmitglied der Deutschen AIDS-Hilfe, in seiner Laudatio.

Die Braunschweiger Straßenbahn fand viel Beachtung in den Medien, außerdem ging eine ähnliche Aktion in Hannover, die Lebensbahn, aus dem Projekt hervor.

Den Hans-Peter-Hauschild-Preis nahmen drei der Menschen in Empfang, die auf der Bahn abgebildet waren: Doreen, Rüdiger und Frank, außerdem Andreas Neumann vom Vorstand der Braunschweiger AIDS-Hilfe und Geschaftsführer Jürgen Hoffmann.

Mit dem Hans-Peter-Hauschild-Preis werden jährlich Projekte ausgezeichnet, die im Sinne der „Strukturellen Prävention“ wegweisend sind. Dieses Konzept prägte der im Jahr 2003 verstorbene Namenspatron des Preis, der einstige DAH-Vorstand Hans Peter Hauschild. HIV-Prävention muss demnach nicht nur das Verhalten des Einzelnen in Blick nehmen, sondern auch die gesellschaftlichen Verhältnisse. Diskriminierung und Ausgrenzung sind Hindernisse der Prävention, ihnen gilt es entgegenzutreten.

Der Hans-Peter-Hauschild-Preis ist mit 1.000 Euro dotiert.

(howi)