Drogengebrauch beim Sex erhöht das STI-Risiko

Sex mit einem HIV-positiven Partner führt nicht automatisch zu einem höheren Infektionsrisiko – sofern dessen HIV-Status bekannt ist.

Dies ist eines der Ergebnisse einer Studie, die das Robert-Koch-Instituts mit dem Hamburger schwulen Infoladen Hein & Fiete durchgeführt hat. Dazu wurden in den Jahren 2011 und 2012 über 1600 Männer befragt, die das Angebot kostenloser und anonymer Untersuchungen auf HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen (STIs) wahrgenommen hatten.

Die Ergebnisse der Auswertung wurden am Freitag im Rahmen des Deutschen STI-Kongresses in Berlin vorgestellt.

Ein deutlich höheres Risiko für eine STI-, aber nicht automatisch auch für eine HIV-Diagnose ergab sich laut dieser Studie beim Sex unter Einfluss von Alkohol und anderen Drogen.

Erhöht waren das STI- und HIV-Infektionsrisiko bei Männern, die Sex nur mit Partnern hatten, die ihrem Eindruck nach „gesund“ aussahen, und die deshalb beim Analverkehr auf ein Kondom verzichteten.

Auffällig ist die höhere Prävalenz bakterieller STIs, insbesondere in der Gruppe der unter 30-Jährigen, sowie der Einfluss der STIs auf das Risiko einer HIV-Infektion. Bei Rund 20 Prozent der Befragten in diesem Altersspektrum wurde eine STI-Infektion im Rachen und/oder im Analbereich festgestellt.

Die Autoren der Studie empfehlen daher Männern, die Sex mit Männern haben und sich auf HIV testen lassen wollen, offensiv auch eine Testung auf andere sexuell übertragbare Infektionen anzubieten.

(ascho)

 

Quelle

Informationen des Robert-Koch-Instituts