Erstes HIV-Generikum auf dem deutschen Markt

Seit März 2013 ist ein Generikum des HIV-Kombinationspräparats Combivir® (Lamivudin/Zidovudin) auf dem deutschen Markt. Laut Hersteller ist es etwa 20 Prozent günstiger als das Original.

Die unter dem Handelsnamen Lamivudin/Zidovudin HEXAL® vertriebenen Tabletten enthalten die gleichen Wirkstoffe und praktisch die gleichen Zusatzstoffe wie Combivir®-Tabletten und sind genauso groß.

Das heute nicht mehr für die HIV-Ersttherapie empfohlene Präparat wird noch von HIV-Positiven eingenommen, die vor Jahren auf Combivir® eingestellt wurden und bei denen ein Medikamentenwechsel nie erforderlich wurde. Laut Marktdaten von IMS PharmaScope® vom Januar 2013 wurden in Deutschland zuletzt 33.444 Packungen Combivir® pro Jahr verordnet, was knapp 3,8 Prozent der insgesamt 888.451 HIV-Medikamentenpackungen entspricht. Da Combivir® im Vergleich zu anderen HIV-Präparaten eher günstig ist, entfallen auf das Medikament nur knapp 17 Millionen (2,3 %) der insgesamt 733 Millionen Euro Jahresumsatz für alle HIV-Medikamente.

2013 laufen noch weitere Patente für HIV-Medikamente ab: für Viramune® (Nevirapin) im Juni, Epivir® (Lamivudin) im August und Sustiva® (Efavirenz) im November. Die Firma Hexal plant, weitere HIV-Generika zu produzieren, und hat dafür den Firmenbereich „HIV Hexal“ aufgebaut. Auch andere Firmen könnten auf diesen Markt drängen.

(Armin Schafberger/hs)

 

Weitere Informationen

HIV-Generika – same same but different? (Beitrag von Ulli Würdemann im DAH-Blog, 8.1.2013)