Gesundheit für Flüchtlinge und Migranten: Wir müssen leider draußen bleiben?!

„Für eine reguläre Gesundheitsversorgung aller Menschen, unabhängig vom Aufenthaltsstatus!“ – diese Petition hat das Medibüro Berlin heute dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) übergeben.

An einer begleitenden Pressekonferenz am Berliner Sitz des BMG anlässlich des heutigen Weltgesundheitstags nahmen unter anderem Mariela Nikolova von der Beratungsstelle von Amaro Foro, Prof. Dr. Andreas Heinz, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Charité Berlin, sowie Prof. Dr. Heinz Zenker von der Organisation „Ärzte der Welt“ teil.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Aktion gelangten allerdings nur bis zum Informationsschalter im Eingangsbereich des Ministeriums, wo ein Vertreter des BMG mit ihnen sprach. Er sagte zu, die Anliegen an die zuständigen Ministerien weiterzuleiten, da das Gesundheitsministerium für die meisten der in der Petition genannten Aspekte nicht zuständig sei.

In seinem Aufruf kritisiert das Medibüro Berlin, dass Menschen ohne legalen Aufenthaltsstatus, Flüchtlinge im Asylverfahren oder mit Duldung sowie EU-Migranten ohne Krankenversicherung in Deutschland keinen regulären Zugang zur medizinischen Regelversorgung hätten. Es fordert es „die Abschaffung von § 87 des Aufenthaltsgesetzes (Übermittlungen an Ausländerbehörden), die Abschaffung des Asylbewerberleistungsgesetzes sowie die Integration in die soziale Regelversorgung, die Abschaffung diskriminierender Sondergesetze für Flüchtlinge und die reguläre medizinische Versorgung aller in Deutschland lebenden Menschen – unabhängig vom Aufenthaltsstatus und vom Herkunftsland“.

Zahlreiche Organisationen und Einzelpersonen,  darunter auch die Deutsche AIDS-Hilfe, haben sich dem Aufruf angeschlossen.

(Christina Laußmann/hs)

 

Quelle/weitere Informationen:

„Für eine reguläre Gesundheitsversorgung aller Menschen – unabhängig vom Aufenthaltsstatus!“, Aufruf des Medibüros Berlin mit Liste der Unterzeichner

Facebook-Fanpage zur Kampagne des Medibüros Berlin

Menschen ohne Papiere: Medizin im Verborgenen (aerzteblatt.de, April 2014)

„Zum Überleben braucht man Papiere“, Beitrag über den Hamburger Arzt Dr. Thomas Buhk, der in seiner Praxis auch Menschen ohne Papiere behandelt

„Bedingungsloser Zugang zu HIV-Medikamenten auch in Deutschland!“, Gastbeitrag von Dr. Thomas Buhk im DAH-Blog