Patientenproteste: „Schwarzer Dienstag“ in der Ukraine

Die schlechte Versorgung mit Medikamenten hat am 21. Oktober in Kiew und 16 weiteren Städten der Ukraine zu Massenprotesten geführt.

Die Demonstranten forderten die ukrainische Regierung auf, ihre Verpflichtung zur Beschaffung der für Schwerstkranke lebenswichtigen Medikamente einzuhalten.

Zu den Demonstationen unter dem Titel Schwarzer Dienstag“ hatte die Organisation „Patients of Ukraine“ aufgerufen. Seit Beginn der Proteste vor einigen Wochen habe Gesundheitsminister Yatsenyuk lediglich 6 % des tatsächlichen Medikamentenbedarfs eingekauft. Zwar sei das Jahresbudget erhöht worden, so die Organisation, doch reiche es nur für ein Drittel der tatsächlich benötigten Arzneimittel.

Für einen Großteil der Patienten mit Tuberkulose, Virushepatitis, Hämophilie, Krebs oder anderen lebensbedrohlichen Krankheiten bleibt daher nur, die notwendigen Medikamente selbst zu bezahlen. Weil sich das die meisten aber nicht leisten können, sind faktisch zum Sterben verurteilt.

Die Demonstranten waren deshalb in schwarzer Kleidung zu den Aktionen erschienen, hatten als Symbol für die zu erwartenden Todesfälle Schuhpaare aufgestellt und die Stufen zum Gebäude des Ministerkabinetts und zu verschiedenen Regionalverwaltungen mit schwarzem Trauertüchern bedeckt.

(ascho)

Meldung von Patients of Ukraine vom 21. Oktober 2014