Studie: Rauchen verdoppelt das Sterblichkeitsrisiko bei HIV-Positiven unter antiretroviraler Therapie

HIV-Positive, die rauchen, riskieren durch den Zigarettenkonsum eine eklatante Verkürzung ihrer Lebenszeit. So ist bei Menschen mit HIV, die antiretrovirale Medikamente nehmen, das Sterblichkeitsrisiko um das Zweifache erhöht.

Zu diesem Ergebnis kommt eine dänische Studie, für die Daten von rund 18.000 Personen aus Europa und den USA ausgewertet wurden, die zwischen 1996 und 2008 ihre HIV-Therapie begonnen haben.

Während bei den Nichtrauchern eine Gesamtsterblichkeitsrate von 4,2 pro tausend Personenjahre ermittelt wurde, beträgt diese bei den Rauchern 7,9. Mehr als ein Drittel aller Todesfälle aufgrund von nicht aidsbedingten Krebserkrankungen seien auf Lungenkrebs zurückzuführen, so die Autoren der Studie, und alle Todesfälle aufgrund von Lungenkrebs beträfen Raucher.

Außerdem seien bei den Tabakkonsumenten signifikant höhere Raten von weiteren nicht aidsbedingten Krebserkrankungen sowie von Herz-Kreislauf- und Lebererkrankungen im Vergleich zu Nichtrauchern festgestellt worden. Für einen durchschnittlichen 35-jährigen HIV-positiven Raucher bedeute dies eine Verkürzung der Lebenserwartung um acht Jahre.

Die Forscherinnen und Forscher schlussfolgern – wie bereits in einer früheren Studie –, dass HIV-Infizierte durch den Tabakkonsum mehr Lebensjahre verlören als durch das Virus. Zudem stiegen die Auswirkungen des Rauchens mit zunehmendem Alter.

Darüber hinaus habe die aktuelle Untersuchung gezeigt, dass ehemalige Tabakkonsumenten kein höheres Sterblichkeitsrisiko hätten als Menschen, die noch nie geraucht haben. Angebote und Programme zur Raucherentwöhnung sollten deshalb Priorität haben, so die Empfehlung der Forscher.

 (ascho/Christina Laußmann)

Quelle/weitere Informationen:

„Smoking doubles risk of death for patients taking HIV therapy” – Bericht des Onlinemagazins nam aidsmap vom 16. Dezember 2014

„Smoking has a bigger impact on the prognosis of HIV-positive patients than HIV-related factors” – Bericht des Onlinemagazins nam aidsmap zu einer früheren Studie derselben Forscher zum Thema vom 31. Dezember 2012