Weltdrogentag: „Unterstützen statt bestrafen“

Der „Krieg gegen Drogen“ ist gescheitert, führt zu mafiösen Strukturen und Menschenrechtsverletzungen und behindert außerdem die HIV- und Hepatitis-Prävention.

Darauf weist die Internationale Kampagne „Support. Don’t punish.“ ("Unterstützen statt bestrafen.") anlässlich des Weltdrogentags am 26. Juni hin.

Mit rund 100 medienwirksamen Aktionen in 50 Ländern und Kampagnen in den Sozialen Medien fordern die Initiatoren und Unterstützer dazu auf, in wirksame Präventionsmaßnahmen wie Spritzenvergabe und die Substitutionsbehandlung zu investieren und die Kriminalisierung von Drogenkonsumenten zu beenden. Bis 2020 sollten dafür 10 Prozent der Gelder investiert werden, die bisher für Strafverfolgung und Justizbehörden ausgegeben werden.

Wichtig sei dabei, dass die Regierungen mit der Zivilgesellschaft und mit Drogengebrauchern selbst zusammenarbeiten, heißt es in einem Statement der Kampagne.

Auch die Deutsche AIDS-Hilfe (DAH) macht sich schon lange für eine Entkriminalisierung von Drogenkonsum und Unterstützung von Drogengebrauchern bei der Minimierung gesundheitlicher Schäden stark. Dazu sagt Geschäftsführerin Silke Klumb:

„Der Krieg gegen Drogen ist ein Krieg gegen Menschen. Er löst keine Probleme, sondern schafft sie: Korruption, Mafia-Strukturen, Gewalt, Verelendung und Tod. Für die HIV-Prävention ist die Kriminalisierung von Drogen Gift, weil sie Hilfsangebote verhindert. Statt Drogenkonsumenten Zugang zu sauberen Spritzen zu geben, werden sie ins Gefängnis gesteckt, wo sich viele mit HIV oder Hepatitis infizieren.“

Laut dem Weltdrogenbericht 2014 konsumieren schätzungsweise 12,7 Millionen Menschen Drogen intravenös. Von ihnen sind 13 Prozent HIV-infiziert.

(hs)

 

Quelle/weitere Informationen

Website der Initiative „Support. Don’t punish“ (Informationen überwiegend auf Englisch, zum Teil auch auf Französisch und Spanisch)

Übersetzung des Kampagnen-Statements auf Deutsch (Quelle: JES-Bundesverband)

Englische Aids-Organisationen fordern die Entkriminalisierung des Drogengebrauchs (Beitrag auf independent.co.uk vom 26.6.2014, in englischer Sprache)

Weltdrogenbericht 2014 (PDF-Datei in englischer Sprache)