Blutspende: Jetzt gemeinsam eine Lösung finden

Blutspende
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Das Thema sorgt seit Jahren für Aufregung: Die Diskriminierung von Männern, die Sex mit Männern haben, bei der Blutspende. Seit 2021 dürfen schwule und bisexuelle Männer spenden, die in dauerhaften monogamen Partnerschaften leben oder seit vier Monaten keinen Sex hatten.


Diese Lösung ist weiterhin diskriminierend, da wissenschaftlich nicht nachvollziehbar. Der Europäische Gerichtshof hat geurteilt: Ein Ausschluss nach Gruppenzugehörigkeit ist nur gerechtfertigt, wenn es keine anderen Optionen gibt, Risiken zu reduzieren, etwa bei den Testverfahren. Es gibt weitere Mängel an der Regelung, etwa die gesonderte Nennung von trans Personen.

Die medizinisch geprägten Gremien unter Leitung der Bundesärztekammer sind offenkundig nicht in der Lage, eine akzeptable Lösung für diese komplexe gesellschaftliche Frage zu finden. Die Bundesregierung will das „Blutspendeverbot“ laut Koalitionsvertrag abschaffen.


In England hat eine Steering-Kommission Kriterien erarbeitet, die nicht über Gruppenzugehörigkeit funktionieren. Unser Appell: Wir brauchen ein partizipatives und interdisziplinäres Gremium, das Perspektiven und Kompetenzen zusammenführt. Nur so kommen wir zu einer Lösung, die alle mittragen können.