Deutsche AIDS-Hilfe gratuliert Laura Halding-Hoppenheit zum Bundesverdienstkreuz

Die Deutsche AIDS-Hilfe (DAH) gratuliert ihrem Ehrenmitglied Laura Halding-Hoppenheit zum Bundesverdienstkreuz, mit dem sie am 23. Januar 2014 ausgezeichnet wird.

„Laura ist nicht nur die ‚Mutter der Schwulen‘ in Stuttgart, sondern engagiert sich seit vielen Jahren auch für die HIV- und Aids-Prävention. Ihr Herz schlägt dabei besonders für diejenigen ihrer ‚Kindchen‘, denen es nicht gut geht und die Unterstützung brauchen“, sagt Carsten Schatz, Mitglied im Bundesvorstand der Deutschen AIDS-Hilfe. „Generationen schwuler Männer und HIV-Positiver, aber auch viele andere haben Laura viel zu verdanken: immer ein offenes Ohr und tatkräftige Unterstützung und oft auch eine offene Brieftasche, wenn die Not groß ist. Laura zeigt uns, was Solidarität heißt: Engagement für diejenigen, die schlechter dran sind als man selbst, ohne dabei in erster Linie an den eigenen Vorteil zu denken. Danke, Laura!“

Carsten Schatz würdigt auch Halding-Hoppenheits Engagement als Unterstützerin der Positiven Begegnungen, der alle zwei Jahre stattfindenden größten Selbsthilfekonferenz zu HIV und Aids in Europa: „Lauras Café ist eine Oase und das Herzstück dieser Konferenzen. Hier kommen die unterschiedlichsten Leute ins Gespräch, HIV-Positive und HIV-Negative, Menschen aus Deutschland und dem Ausland, Junge und Alte, Fitte und gesundheitlich Eingeschränkte. Wir alle tanken hier Kraft und lassen uns von ihrem Engagement anstecken – für unsere eigenen Interessen und für die Leute, die uns brauchen.“

 

Die in Rumänien geborene Laura Halding-Hoppenheit studierte Kunstgeschichte und Archäologie in Bukarest, bevor sie mit einem Promotionsstipendium in Hamburg strandete – ohne Deutschkenntnisse und obwohl sie eigentlich nach Paris wollte. Ende der 1970er Jahre zog sie dann mit ihrem zweiten Mann nach Stuttgart und arbeitete schon bald im gerade gegründeten Schwulenclub King’s Club – zu einer Zeit, als Schwulsein noch tabu war und Schwule verprügelt, beraubt und gedemütigt wurden. Angesichts der ersten Aids-Fälle in Deutschland Anfang der 1980er Jahre gründete Halding-Hoppenheit eine Selbsthilfegruppe und besuchte sterbende Aidskranke im Krankenhaus – oft als Einzige. Außerdem engagiert sie sich bei Lagaya, einem Verein zur Hilfe für suchtmittelabhängige Frauen, sowie in Mutter-Kind-Projekten und bezahlt aus eigener Tasche eine Straßensozialarbeiterin, die sich stundenweise im Frauen-Café La Strada um südosteuropäische Prostituierte in der Stuttgarter Altstadt kümmert.

(hs)

 

„Mit Charisma, Herz und Verstand wider den Horrrorr“ (DAH-Blog, 22.01.2014)