Ehrung für Manfred Bruns

Der Bürgerrechtler und ehemalige Bundesanwalt Manfred Bruns wird der erste Träger des „Preises für das Engagement gegen Diskriminierung“.

Die von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) verliehene Auszeichnung wird dem 77-Jährigen heute im Rahmen einer Feierstunde im Museum für Kommunikation in Berlin verliehen. Die Laudatio auf den Preisträger hält Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP).

„Wir ehren Manfred Bruns für sein beharrliches und oft streitbares Wirken für Gleichbehandlung von Lesben, Schwulen und Transgender in Deutschland“, begründete ADS-Leiterin Christine Lüders die Entscheidung. Der Preis soll künftig jährlich an Personen oder Institutionen vergeben werden, die sich in vorbildlicher Weise gegen Diskriminierung eingesetzt haben.

Manfred Bruns war von 1987 bis 1990 eine wichtige Stimme in der Enquête-Kommission des Deutschen Bundestages „Gefahren von Aids und wirksame Wege zu ihrer Eindämmung“. 1990 engagierte er sich im neu gegründeten Schwulenverband in Deutschland (SVD; seit 1999 Lesben- und Schwulenverband in Deutschland, LSVD) und wurde 1991 erstmals in den SVD-Bundesvorstand gewählt.

2007 gehörte er zu den Gründungsstiftern der Hirschfeld-Eddy-Stiftung des LSVD, die konkrete Hilfe für bedrohte Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und Intersexuelle (LGBTI) leistet und die LGBTI-Menschenrechtsarbeit unterstützt. Bruns wirkte außerdem maßgeblich am Zustandekommen des Lebenspartnerschaftsgesetzes wie auch des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes mit.

„Mit der Wahl von Manfred Bruns hat die ADS einen hochverdienten und durch seine Arbeit Maßstäbe setzenden ersten Preisträger gewählt“, begrüßte LSVD-Sprecher Axel Hochrein die Entscheidung der 2006 gegründeten Bundesbehörde.

1994 war Bruns für sein „gesellschaftliches und gesellschaftspolitisches Engagement für die Emanzipation und Anerkennung Homosexueller, für den Schutz ihrer Rechte und für die Wahrung der Würde von Menschen, die HIV-positiv oder an Aids erkrankt sind“, das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen worden. 2002 erhielt er die Magnus-Hirschfeld-Medaille für besondere Verdienste um die Sexualreform und im Mai 2012 den Rosa-Courage-Preis für seinen Einsatz für die Rechte von Lesben und Schwulen.

(sho)