EU-Kommission erteilt Zulassung für Truvada® zur HIV-PrEP

Laut Pharmakonzern Gilead hat die Europäische Kommission die Vermarktung des HIV-Medikaments Truvada auch zur vorbeugenden Einnahme (Prä-Expositions-Prophylaxe, kurz: PrEP) zugelassen.

Dieser Schritt war am 22. Juli von der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA empfohlen worden.

Die Deutsche AIDS-Hilfe begrüßt die Zulassung. Schon anlässlich der EMA-Empfehlung sagte Geschäftsführerin Silke Klumb: „Sie bildet die Grundlage dafür, dass die PrEP auch in Deutschland verfügbar wird. Jetzt geht es darum zu klären, wie die PrEP finanziert werden kann. Wir müssen sie den Menschen zugänglich machen, die sie brauchen, um sich vor HIV zu schützen. Wir fordern den Hersteller Gilead auf, dazu mit einer Preissenkung beizutragen.“

Die PrEP verhindert HIV-Infektionen zuverlässig. Sie wird in immer mehr Ländern Menschen mit hohem HIV-Risiko zur Verfügung gestellt. Die HIV-Prophylaxe ersetzt andere Schutzmöglichkeiten nicht, sondern bietet eine zusätzliche Option für Menschen, denen der Schutz mit Kondomen nicht immer gelingt. Sie schützt allerdings nicht vor anderen Geschlechtskrankheiten. In Deutschland kommt die PrEP zurzeit vor allem für schwule Männer mit einem hohen HIV-Risiko in Frage.

(hs)

Quelle/weitere Informationen

European Commission Grants Marketing Authorization for Gilead’s Once-Daily Truvada® For Reducing the Risk of Sexually Acquired HIV-1 (Pressemitteilung auf businesswire.com vom 22.08.2016)

Informationen zur PrEP auf aidshilfe.de