MH17: Im Flugzeug starben auch Teilnehmer der Welt-Aids-Konferenz

In dem Flugzeug, das über der Ukraine mutmaßlich abgeschossen wurde, befanden sich auch Menschen auf dem Weg zur Welt-Aids-Konferenz, die am Sonntag beginnt.

In unbestätigten Meldungen ist von 108 Wissenschaftlern und Aktivisten die Rede, die meisten davon aus den Niederlanden Unter anderem soll der ehemalige Präsident der Internationalen AIDS-Gesellschaft, Joep Lange, an Board gewesen sein.  Die internationale HIV-Community hat offenbar viele Mitstreiter verloren.

Die Deutsche AIDS-Hilfe möchte angesichts dieser Tragödie ihre tiefe Bestürzung und Trauer zum Ausdruck bringen und spricht allen Hinterbliebenen ihr Mitgefühl aus.

Die Delegation der Deutschen AIDS-Hilfe ist bereits vollzählig in Melbourne eingetroffen. Über die Identität der vier Deutschen, die an Board gewesen sein sollen, ist uns bisher nichts bekannt.

Die Internationale AIDS-Gesellschaft (IAS) hat heute Morgen mit einer Mitteilung auf ihrer Homepage reagiert: „In dieser unglaublich traurigen und heiklen Situation steht die IAS zusammen mit unserer internationalen Familie und spricht den geliebten Menschen der in dieser Tragödie Verstorbenen ihr Beileid aus.“

Der UNAIDS-Direktor Michel Sidibé twitterte: „Meine Gedanken und Gebete für die Familien, die diesen tragischen Verlust auf Flug MH17 erlitten haben.“

Im offiziell noch geschlossenen Konferenzzentrum im Stadtteil CBC haben sich nun zahlreiche Journalisten versammelt. Neben der Frage nach den Namen der Opfer wird immer wieder die Frage gestellt, wie der Flugzeugabschuss die Konferenz beeinflussen wird. Ein Statement der Organisatoren von der IAS zu diesem Thema liegt uns zurzeit noch nicht vor.

(howi)

 

Ergänzung am 18.7., 14.13 Uhr:

Die Internationale Aids-Gesellschaft (IAS) hat mitgeteilt, wie es in Melbourne weitergeht:

"In dem Wissen um die Hingabe unserer Kollegen im Kampf gegen HIV/Aids wird die Konferenz wie geplant stattfinden und dabei Möglichkeiten beinhalten, das Geschehen zu reflektieren und derer zu gedenken, die wir verloren haben." 

Die IAS arbeite gemeinsam mit den zuständigen Behörden daran zu klären, was der tragische Verlust für die Konferenz, ihre Teilnehmer und die internationale HIV-Community bedeute.

Die Deutsche AIDS-Hilfe schließt sich dieser Auffassung an: Es ist ganz sicher im Sinne unserer verstorbenen Freundinnen und Freunde, dass von dieser Konferenz nun besonders kraftvolle Signale ausgehen und dass wir einander während der Konferenz beistehen.  

(howi)

 

Überschrift korrigiert am 19.7.2014