Rauchen statt Drücken: Ergebnisse der „Smoke it“-Studie

Heroinkonsumenten, die sich bislang die Droge spritzen, können dazu bewegt werden, auf das weniger gesundheitschädliche Rauchen umzusteigen - vorausgesetzt, sie werden zielgruppengerecht angesprochen und erhalten spezielle Konsumutensilien.

Zu diesem Ergebnis kommt das von der Deutschen AIDS-Hilfe initiierte Pilotprojekt „Smoke it“, das in Drogenkonsumräumen in Frankfurt, Berlin, Hamburg, Dortmund und Bielefeld durchgeführt wurde.  Die begleitende Studie, für die das Frankfurter Institut für Suchtforschung 165 Fragebögen ausgewertet hat, wird auf der heute beginnenden internationalen Harmreduction-Konferenz im litauischen Vilnius vorgestellt.

Drogenkonsumenten haben ein großes Interesse, ihre Gesundheit zu erhalten, und nehmen Maßnahmen bzw. Informationen, wie sie ihre Risiken beim Drogengebrauch verringern können, tatsächlich auch an, so eine wesentliche Erkenntnis der Studie.

Die Autoren der Studie empfehlen daher unter anderem, dass Einrichtungen, die bisher ausschließlich Spritzentausch anbieten, ihr Angebot um mediale Informationen sowie um Rauchfolien zu ergänzen. „Denn nur dort, wo alternative, weniger riskante Konsumformen angeboten und thematisiert werden, können und werden Drogengebraucher diese auch nutzen“, sagt Dirk Schaeffer, Drogenreferent der Deutschen AIDS-Hilfe.

Im kommenden Jahr werde man daher bundesweit die entsprechenden Einrichtungen auf alternative Applikationsformen aufmerksam machen und ihnen für eine Testphase notwendige Utensilien und Medien wie Flyer, Plakate und Videos zur Verfügung stellen.

In diesem Jahr gelte es nun, die Studienergebnisse national und international zu verbreiten, um dann im nächsten Schritt in die Praxis zu gehen, erklärte Dirk Schaeffer.

Bereits abgeschlossen ist die komplette Überarbeitung von drei drogenspezifischen DAH-Internetseiten.

Auf www.drogenkonsumraum.net lässt sich über eine einfache Orts- oder Postleitzahlsuche bundesweit der nächstgelegene Konsumraum ausfindig machen, analog dazu gibt es auf www.spritzenautomaten.de eine Suchmaschine für die Rund-um-die-Uhr-Versorgung mit sterilen Spritzutensilien.

Auch die Website www.hiv-drogen.de, die über die Wechselwirkungen von Party Drugs und Medikamenten informiert, wurde generalüberholt.

(sho)