Robert-Koch-Institut veröffentlicht neue Impfempfehlungen

Wer immungeschwächte Menschen betreut, sollte gegen Masern geimpft sein. Das betont die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts (STIKO)  in gestern veröffentlichten neuen Impfempfehlungen.

Die Masernimpfung wird nun generell allen Erwachsenen  empfohlen, die nach 1970 geboren sind und in der Kindheit nicht oder nur einmal geimpft wurden beziehungsweise nicht wissen, ob sie geimpft sind. Besonders wichtig ist der Schutz gegen Masern laut RKI bei Menschen, die im Gesundheitsdienst oder in Gemeinschaftsunterkünften arbeiten.

Das RKI empfiehlt die Impfung für diese Altersgruppe, weil es immer wieder zu Masernausbrüchen in Deutschland kommt und viele jüngere Erwachsene keinen Impfschutz haben. Die Impfung erfolgt mit einem Kombinationsimpfstoff, der auch gegen Mumps und Röteln schützt.

Die Impfung gegen Masern ist auch für Menschen mit HIV möglich und empfehlenswert. Voraussetzung ist allerdings ein guter Zustand des Immunsystems, denn es kommen abgeschwächte Lebenderreger zum Einsatz, die Immungeschwächte krank machen können. Ob die Masernimpfung möglich ist, kann nur der behandelnde Arzt einschätzen. Die Zahl der CD-4-Helferzellen sollte nach Auffassung der Deutschen AIDS-Hilfe aber nicht unter 200 Kopien pro Mikroliter Blut liegen.

Menschen mit HIV empfiehlt das Robert-Koch-Institut außerdem wie bisher, sich im Herbst gegen Grippe impfen zu lassen. Der Impfstoff schützt vor den drei zurzeit häufigsten Grippeviren, darunter auch der Erreger der Schweinegrippe, H1N1.

Die Grippeschutzimpfung ist unabhängig vom Immunstatus möglich. Bei stark immungeschwächten Menschen ist sie allerdings nicht immer erfolgreich.

(howi)

Pressemitteilung des Robert-Koch-Instituts

Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission vom 2.8.2010