Gemeinsam gegen Genitalverstümmelung

Die Beratungsstelle „Stop Mutilation“ und der Verein „Aktion weißes Friedensband“ haben mit Unterstützung des nordrhein-westfälischen Gesundheitsministeriums eine Beratungshotline zum Thema „Beschneidung der weiblichen Genitalien“ eingerichtet. Damit wollen sie Mädchen und Frauen, die davon betroffen oder bedroht sind, anonym Hilfe anbieten und ein Zeichen gegen diese Praktik setzen.

„Genitalbeschneidung ist kein Randthema in unserer Gesellschaft. Wer das denkt, sollte sich vor Augen führen, dass allein in Nordrhein-Westfalen rund 5.600 von Genitalverstümmelung bedrohte und betroffene Mädchen und Frauen leben. Ihnen müssen wir unsere Hilfe anbieten", so Barbara Steffens, Landesministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter.

Eine Genitalbeschneidung kann zu schweren seelischen und körperlichen Schäden führen. Weitere Folgeprobleme können Infektionen – unter anderem mit HIV –, Inkontinenz und Unfruchtbarkeit sein. „Bei der Genitalverstümmelung handelt es sich um eine schwere Menschenrechtsverletzung und ein gravierendes  Gesundheitsproblem“, so Tanja Gangarova, Referentin für Migration der Deutschen AIDS-Hilfe. „Die DAH begrüßt daher die Einrichtung der Telefonhotline wie auch jede andere Initiative, die betroffene Frauen unterstützt und Beschneidungen zu verhindern versucht.“

Die Hotline namens „KUTAIRI“ (Kiswahili für „Beschneidung“) können auch Angehörige, Erzieher und Ärzte nutzen. Beraten wird in sechs Sprachen – neben Deutsch in Englisch, Französisch, Arabisch, Kiswahili und Somali –, und zwar dienstags und donnerstags zwischen 18.00 und 20.00 Uhr.

Dirk Hetzel

Die Beratungsnummern der Hotline

0211-985 957 89 (Deutsch)

0211-248 666 25 (Englisch)

0211-248 690 39 (Französisch)

0211-980 775 58 (Arabisch)

0211-983 979 15 (Kiswahili)

0211-983 979 11 (Somali)

Weitere Informationen: www.kutairi.de

Quelle: http://www.mgepa.nrw.de/presse/pressemitteilungen/pm2011/pm110107a/index.php