Gesundheitsminister Daniel Bahr stellt neue Welt-Aids-Tag-Kampagne vor

Pünktlich um 10.30 Uhr gibt Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) den Startschuss für die neue Welt-Aids-Tag-Kampagne „Positiv zusammen leben“.

Vor mehr als 100 Gästen und Medienvertretern eröffnet der Minister in der Orangerie von ZIK - zu Hause im Kiez in Berlin die Veranstaltung mit dem Kino- und TV-Spot der Kampagne.

Fokus der Kampagne in diesem Jahr ist das Thema „HIV und Arbeitswelt“. „HIV ist immer noch eine große Herausforderung. Wir möchten, dass Menschen mit HIV in die Mitte der Gesellschaft gehören. Teilhabe und Akzeptanz im Arbeitsleben sind dafür die Voraussetzung“, so der Minister in seiner Ansprache. Und weiter: „Vor allem die aktuelle Studie positive stimmen hat uns einen großen Schritt nach vorne gebracht und einen Beitrag zur aktuellen Kampagne geleistet."

WDR-Radiomoderator Ralph Erdenberger führt nach der Eröffnungsrede souverän durch die Talkrunde mit Prof. Dr. Elisabeth Pott (Direktorin BZgA), Carsten Schatz (Vorstand Deutsche AIDS-Hilfe), Dr. Ulrich Heide (Vorstand Deutsche AIDS-Stiftung) und zwei Protagonisten der Kampagne, David und Manfred.

Manfred lebt in Bochum und ist Altenpfleger. David arbeitet als Familienhelfer in Berlin. Beide sind HIV-positiv. Sie erzählen in der Kampagne ihre ganz persönliche Geschichte. Denn gerade das Outing am Arbeitsplatz ist für HIV-positive Menschen eine schwierige Entscheidung. Rund zwei Drittel sprechen im Job nicht über ihre Infektion - aus Angst vor Diskriminierung und Ausgrenzung.

„Am Anfang hatte ich große Angst, außerdem wurde der Druck durch meine Medikamenteneinnahme im Schichtdienst immer größer. Daher habe ich mich entschieden, es meinen Chef zu erzählen und war froh über seinen Rückhalt", so Manfred. „Auf der anderen Seite habe ich aber keine Verpflichtungen, mich gegenüber Patienten zu outen. Ich frage ja auch keinen Arzt oder Krankenpfleger vor einer Behandlung, was er hat“, erklärt Manfred und erntet damit einen Lacher. 

David hat sich ganz bewusst dafür entschieden, Gesicht der Kampagne zu sein: „Die alten Stigmen von vor 30 Jahren sollen aus der Welt geschafft werden. Denn wir sind nicht ,AIDS', wir sind HIV-positiv und ganz normale Menschen, wie alle anderen auch."

Prof. Dr. Elisabeth Pott betonte vor allem, Unternehmen mit ins Boot zu holen, und Wissenslücken der Arbeitgeber zu beseitigen. „Wir haben in diesem Jahr gezielt Unternehmen, Institutionen und Verbände angesprochen, uns als Partner zum Welt-Aids-Tag zu unterstützen.“

Zum Abschluss der Veranstaltung konnte Daniel Bahr noch seine Kochkünste vorführen. Ausgerüstet mit Schürze, Messer und einem Gemüsekorb schnippelte Hobbykoch Bahr in der professionellen Küche der ZIK-Orangerie gemeinsam mit Professor Pott und Botschafterinnen und Botschaftern der Kampagne einen Salat. Die Botschaft: Auch bei der Arbeit in der Gastronomie ist HIV kein Problem.

(Juliane Böthner)

Mehr Informationen:

www.welt-aids-tag.de

Gemeinsame Pressemitteilung zum Auftakt der Kampagne

Dossier "HIV und Arbeit"