HIV-Behandlung weltweit: "Auf dem richtigen Weg"

UN-Bericht: Weltweit erhalten immer mehr Menschen HIV-Therapien. Für weitere Maßnahmen fehlen 10 Milliarden Dollar. UNAIDS hofft auf Geberkonferenz in New York

Viele ärmere Länder haben im Jahr 2009 bei der Versorgung von HIV-Positiven mit Medikamenten gute Fortschritte gemacht. Das erklären die Weltgesundheitsorganisation WHO, das Kinderhilfswerk UNICEF und UNAIDS in ihrem jährlichen Bericht „Towards universal access“ („Auf dem Weg zum universellen Zugang“).

Wirtschaftlich schwache Länder in der ganzen Welt hätten bewiesen, dass der Zugang für alle möglich sei. Global gesehen bleibe die lückenlose Versorgung mit HIV-Medikamenten aber noch ein unerfülltes Ziel.

Der Bericht analysiert die Situation von 144 Ländern mit schwacher oder mittlerer Wirtschaftskraft. Acht dieser Länder ist es demnach tatsächlich gelungen, allen behandlungsbedürftigen Einwohnern HIV Medikamente zur Verfügung zu stellen. Dazu gehören zum Beispiel Kambodscha, Kuba und Ruanda.

15 Länder, darunter Botswana und Südafrika, konnten immerhin 80 Prozent der HIV-positiven schwangeren Frauen mit Medikamenten versorgen. In 14 Ländern bekamen mehr als 80 Prozent der Behandlungsbedürftigen HIV-positiven Kinder eine antiretrovirale Therapie.

Insgesamt hatten in den untersuchten Ländern im letzten Jahr 5,25 Millionen HIV-Positive Zugang zu HIV-Medikamenten – 36 Prozent derjenigen, die welche benötigen. Die Zahl der Behandelten stieg im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Millionen, davon knapp eine Million im südlichen Afrika. Einen größeren Zuwachs hat es noch nie gegeben.

„Wir sind auf dem richtigen Weg“, sagt Paul De Lay, stellvertretender Geschäftsführer von UNAIDS. „Wir haben gezeigt, was funktioniert, und müssen jetzt mehr davon tun. Uns fehlen dafür aber 10 Milliarden US-Dollar. Auf der Wiederauffüllungskonferenz für den Globalen Fonds gegen Aids, Tuberkulose und Malaria nächste Woche in New York haben die Länder die Möglichkeit, Abhilfe zu schaffen und die Zukunft der Maßnahmen gegen Aids mit einer klugen Investition zu sichern.“

Auf der Konferenz in New York wird über die Beiträge zum Globalen Fonds für die nächsten drei Jahre verhandelt. Es wird befürchtet, dass die Bundesregierung ihre Zuwendungen zurückfährt. Das Aktionsbündnis gegen Aids, zu dem auch die Deutsche AIDS-Hilfe gehört, fordert eine Verdoppelung der Zahlungen auf 400 Millionen Euro jährlich (aidshilfe.de berichtete).

(howi)

Bericht auf der Internetseite von UNAIDS