Muss ich meiner Krankenkasse ein Foto schicken?

Bis Ende 2011 müssen die Krankenkassen zehn Prozent ihrer Versicherten mit einer elektronischen Gesundheitskarte ausstatten. Viele wurden bereits aufgefordert, dafür ein Foto einzuschicken.

Die neue „e-Card“ soll zunächst wie die bisherige Krankenversichertenkarte funktionieren, dann aber ausgebaut werden und schließlich als Zugang zur elektronischen Patientenakte dienen: Diese könnte dann sämtliche Unterlagen enthalten, die bei Ärzten, Krankenhäusern und anderen Behandelnden über einen Patienten angelegt werden. Solche Datensammlungen auf zentralen Servern abzulegen, birgt jedoch erhebliche Risiken. Zurzeit ist geplant, dass die Zustimmung zur Speicherung dieser Daten auf der Karte freiwillig sein soll.

Das Aktionsbündnis Stoppt die e-Card aus Bürgerrechtsorganisationen, Datenschützern, Patienten und Ärzteverbänden, dem auch die Deutsche AIDS-Hilfe angehört, hat wiederholt vor den Sicherheitsmängeln der elektronischen Gesundheitskarte gewarnt.

So soll beispielsweise ein Foto der Krankenversicherten die Karte vor Missbrauch durch Nichtbefugte schützen. Dazu müsste jedoch sichergestellt werden, dass das eingeschickte Bild auch tatsächlich zu der Person gehört, in deren Namen die e-Card ausgestellt wird. Eine entsprechende Prüfung ist jedoch gar nicht vorgesehen.

Wer als gesetzlich Krankenversicherte/r dieser Tage zur Einsendung eines Fotos aufgefordert wird und dazu Fragen an die Krankenkasse hat, kann sich dafür die Musteranfrage der Aktion "Stoppt die e-Card" herunterladen. Ausführliche Informationen über die Gesundheitskarte und viele nützliche Links zum Thema bietet auch die Website der Verbraucherzentrale Hamburg

 

(ch)