Offener künstlerischer Wettbewerb „Aids Kunst Grab“ beginnt am 15. März

Gemeinsame Pressemitteilung der Deutschen AIDS-Hilfe, der Berliner Aids-Hilfe (BAH) und der Bürgermeisterin des Berliner Bezirks Tempelhof-Schöneberg Angelika Schöttler

Eine Erinnerung an die Verstorbenen und ein Zeichen gegen Diskriminierung soll es werden: Der Verein Denk Mal positHIV e.V. lobt mit Unterstützung der Friedhofsverwaltung den Wettbewerb zur Gestaltung des Aids-Gemeinschaftsgrabes auf dem Alten St. Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg aus.

Bereits seit 2003 existiert auf dem Alten St. Matthäus-Kirchhof ein Gemeinschaftsgrab für an den Folgen von Aids verstorbene Menschen. Hintergrund war und ist, dass HIV-Positive oft keine geeignete Grabstätte für sich finden konnten und befürchteten, nach ihrem Tod an einem Ort fern ihres Lebens bestattet zu werden.

Inzwischen umfasst das Gemeinschaftsgrab drei nebeneinanderliegende Grabstellen, die nicht nur ein Ort der Bestattung und des Trauerns sind, sondern auch zu einem Denkmal für den 30 Jahre währenden Kampf gegen Diskriminierung wurden.

Dieser Charakter soll durch die nun ausgeschriebene Gestaltung der zwei neuen Grabstätten gegenüber des bereits existierenden Gemeinschaftsgrabes unterstrichen werden. Die künstlerische Gestaltung soll außerdem die Zusammengehörigkeit der fünf Grabstellen zum Ausdruck bringen. Es soll ein Ensemble entstehen, welches das Gemeinschaftsgrab als Ganzes erfahrbar macht und dauerhaft an alle an Aids Verstorbenen erinnert. Denn immer mehr der Gräber von Aidstoten auf dem Friedhof laufen ab und werden nicht erneuert. Damit geht auch ein wichtiger Teil Geschichte verloren.

Die Deutsche AIDS-Hilfe unterstützt dieses Projekt als bundesweiter Dachverband. „Das Aids-Gemeinschaftsgrab wird ein Denkmal sein für die Verstorbenen und ein Mahnmal gegen Ausgrenzung - für Solidarität und politische Verantwortung“ so Vorstandmitglied Carsten Schatz. 

Die Berliner Aids-Hilfe versteht diesen Ort auch als ein Zeichen gegen das Vergessen und als eine Ermahnung weiterhin mit Nachdruck gegen Stigmatisierung und Ausgrenzung HIV-Positiver vorzugehen, um eines Tages in einer „HIV-neutralen“ Gesellschaft leben zu können. Mit diesem Ziel vor Augen unterstützt die Berliner Aids-Hilfe das Projekt.

Angelika Schöttler, Bezirksbürgermeisterin von Tempelhof-Schöneberg, setzt sich für eine offen gelebte Erinnerungskultur ein und fördert daher den Wettbewerb als Schirmherrin. „Als Bezirksbürgermeisterin von Tempelhof-Schöneberg begrüße ich die Erweiterung und unterstütze die Idee der künstlerischen Gesamtgestaltung des Gemeinschaftsgrabes. Ich bin davon überzeugt, dass die Umsetzung ein Gewinn für Tempelhof-Schöneberg sein wird“, so Angelika Schöttler.

Die Unterlagen und Informationen zum Wettbewerb, der mit 1.000 Euro dotiert ist, sind online verfügbar unter www.aids-kunst-grab.de. Der Einsendeschluss für den Wettbewerb ist der 15. Mai 2014, die Realisierung ist für Ende 2015 geplant. Finanziert wird das Projekt von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.

 

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