Südafrika senkt HIV-Medikamentenkosten und will Zahl der Behandelten verdoppeln

Südafrika hat die Kosten für HIV-Medikamente, die im Rahmen des nationalen Behandlungsprogramms eingesetzt werden, durch Verhandlungen mit den Herstellern um 53 Prozent gesenkt. Das ermöglicht es dem Land, die Zahl der Behandelten zu verdoppeln, wie der südafrikanische Gesundheitsminister Aaron Motsoaledi am 14. Dezember mitteilte. Bisher habe Südafrika höhere Preise als in anderen Ländern gezahlt, obwohl es das größte HIV-Behandlungsprogramm der Welt habe.

Angesichts der hohen Zahl von HIV-Infizierten im Land wäre das Gesundheitssystem ohne diese Preissenkungen völlig überfordert gewesen, so der Gesundheitsminister weiter. Er verwies darauf, dass seit dem Welt-Aids-Tag am 1. Dezember 2009 fast 5 Millionen Südafrikaner auf HIV getestet und dabei 905.000 Infektionen festgestellt worden seien. In den nächsten anderthalb Jahren sollen nach Angaben der südafrikanischen Ministerin für internationale Beziehungen und Zusammenarbeit, Maite Nkoana Mashabane, weitere 10 Millionen HIV-Tests durchgeführt werden. Derzeit geht UNAIDS von etwa 5,6 Millionen Infizierten bei 50,5 Millionen Einwohnern aus (Stand: Ende 2010), etwa 1,1 Millionen Menschen werden nach südafrikanischen Angaben antiretroviral behandelt.

Ebenfalls am 14. Dezember unterzeichneten US-Außenministerin Hillary Clinton und ihre südafrikanische Kollegin ein auf fünf Jahre angelegtes Partnerschaftsabkommen im Rahmen des amerikanischen PEPFAR-Programms zur Aids-Bekämpfung. Dieses Abkommen sieht US-Zahlungen von 2,3 Milliarden Rand vor (etwa 250 Millionen Euro), die südafrikanische Regierung zahlt insgesamt 6 Milliarden.

(hs)

 

Quellen/weitere Informationen

Pressemitteilung des afrikanischen Gesundheitsministers vom 14.12.2010 (in Englisch)

Daten von UNAIDS (PDF-Dokument, in Englisch)

Meldung von timeslive (Südafrika) über das Abkommen mit den USA (in Englisch)

Informationen zu PEPFAR (in Englisch)