Trauer unterm Regenbogen

HIV und Aids haben in den achtziger und neunziger Jahren neue, individuelle Formen des Umgangs mit Sterben, Tod und Trauer hervorgebracht.

„Diese Um- und Aufbrüche haben, weit über die ursprünglich Betroffenen hinaus reichend, den gesellschaftlichen Umgang mit Sterben, Tod und Trauer verändert“, erklärt die Kulturanthropologin und Bestatterin Susanne Möllers. Sie gehört zum Vorbereitungsteam des  Kongresses „Trauer unterm Regenbogen“ am 2. und 3. November in Berlin, bei dem sowohl wissenschaftliche als auch praktische Zugänge zu diesem Wandel gefunden und diskutiert werden sollen.

„Der Umgang mit Sterben, Tod und Trauer kann viele Formen haben. Ob sie ganz ‚privat’ sein wollen oder die ‚Öffentlichkeit’ suchen, wir halten es für notwendig, dem immer noch wirkmächtigen Schweigen und der verbreiteten Scham bezüglich Sterben, Tod und Trauer auf individueller und gesellschaftlicher Ebene zu begegnen“, erläutert Dorothea Strauß, Pfarrerin und Leiterin der Ökumenischen AIDS-Initiative „Kirche positHIV“, die ebenfalls an der Vorbereitung des Kongresses beteiligt ist.

Eingeleitet wird die Veranstaltung mit einer Talkrunde am kommenden Freitagabend im Rathaus Schöneberg, an dem unter anderem die Journalisten Matthias Frings und Elmar Kraushaar, Sigrun Haagen vom Netzwerk der Angehörigen von Menschen mit HIV und AIDS sowie der ehemalige Hamburger Aids-Pastor und Begründer der Deutschen AIDS-Stiftung Rainer Ehlers teilnehmen werden.

Am Samstag werden sich die Teilnehmer im Lebensort Vielfalt bei Podiumsgesprächen und in Workshops Themen wie Sterbe- und Trauerbegleitung, Gemeinschaftsgräbern für HIV/AIDS-Verstorbene, Hospizarbeit und pflegende Angehörige widmen.

Als Referenten wurden unter anderem Torsten F. Barthel, Fachanwalt für Friedhofs- und Bestattungsrecht, der Palliativmediziner Dr. Matthias Gockel, die Trauerbegleiter Brian Müschenborn und Leo Morgentau sowie der Kulturwissenschaftler Stefan Etgeton eingeladen.

Der Eintritt zum Podiumsgespräch am Freitag ist frei, der Teilnahmebeitrag für den Workshoptag am Samstag beträgt 15 Euro. Anmeldung und ausführliche Informationen zum Tagungsprogramm unter www.trauer-unterm-regenbogen.de.

(sho)