TV-Tipp: „Die Jungs vom Bahnhof Zoo“ (RBB, 17.11., 22:45 Uhr)

Rosa von Praunheim schildert in seinem Dokumentarfilm „Die Jungs vom Bahnhof Zoo“ Lebensgeschichten von Strichern in Berlin

Vor über 30 Jahren erschien das Buch „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“, das die Situation drogenabhängiger Jugendlicher am Beispiel von Christiane F. schilderte und den Berliner Stadtbahnhof als Schauplatz von Beschaffungsprostitution ins öffentliche Bewusstsein rückte. Auch heute wird dort noch angeschafft, doch die Situation hat sich in vielerlei Hinsicht geändert. In seiner Kinodokumentation „Die Jungs vom Bahnhof Zoo“, die nun erstmals auch im Fernsehen ausgestrahlt wird (RBB, 17.11.; NDR, 22.11.), skizziert Rosa von Praunheim diesen Wandel anhand von Stricherporträts.

Heute sind es vor allem osteuropäische Jungs, meist Roma, die hier ihre Chance sehen, zu überleben. Mit einem von ihnen, Ionel, fahren Praunheim und sein Team in dessen Heimatdorf in Rumänien, aus dem bereits die zweite Generation Männer ihre Familie zu Hause mit Sexarbeit in Deutschland finanziell unterstützt.

In den verschiedenen Stricherbiografien, die Praunheim frei von Sensationsgier zeichnet, bündeln sich Fragen und Probleme wie Drogenkonsum, sexueller Missbrauch wie auch die psychischen und körperlichen Folgen der Sexarbeit.

(sho)

 

TV-Termine:
 RBB: 17.11., 22.45 Uhr
 NDR: 22.11., 24.00 Uhr (also in der Nacht auf den 23.11.)

 

Weitere Informationen zum Film:

Trailer zu „Die Jungs vom Bahnhof Zoo"

Interview auf dem DAH-Blog mit dem Berliner Streetworker Sergiu Grimalschi