Respektomax: Gemeinsam für eine gute Versorgung für Menschen mit HIV

HIV ist heute eine gut behandelbare, chronische Infektion. Die heutzutage eingesetzten Medikamente führen dazu, dass mit gängigen Untersuchungsmethoden keine HI-Viren im Blut nachweisbar sind. Bei einer Viruslast unter die Nachweisgrenze ist HIV auch sexuell nicht übertragbar. Die Behandlung verhindert das eine Aids-Erkrankung auftritt.

Trotz der erheblichen therapeutischen Fortschritte erleben Menschen mit HIV Benachteiligung, auch im Gesundheitswesen. Ein Grund dafür kann die Furcht vor Ansteckung sein, die zu Unsicherheiten und diskriminierenden Verhalten führt. Das muss sich ändern!

Das sollten Sie wissen

  • Transmissionsängsten entgegenwirken: Im medizinischen Kontext besteht bei Einhaltung der üblichen Hygiene- und Arbeitsschutzmaßnahmen keine Infektionsgefahr, weder für das Team noch für andere Patient*innen. Besondere Maßnahmen, wie räumliche Abgrenzung, Behandlung an Randterminen mit besonderer Reinigung oder unnötige Schutzkleidung, sind nicht notwendig. Selbst bei Arbeitsunfällen, zum Beispiel Stich- oder Schnittverletzungen mit HIV-kontaminierten Instrumenten oder bei Benetzung offener Wunden und Schleimhäute mit HIV-haltigen Flüssigkeiten, kann das Ansteckungsrisiko durch Sofortmaßnahmen und gegebenenfalls eine HIV-Post-Expositions-Prophylaxe minimiert werden.
  • Sensibel mit Diagnosen umgehen: Datenschutz und Schweigepflicht sind die Basis für ein gutes Arzt-Patientenverhältnis. Menschen mit HIV müssen daher – wie alle anderen Patient*innen auch – grundsätzlich selbst bestimmen können, wer von ihrer Infektion erfährt. Eine ungewollte Offenlegung der HIV-Infektion kann auch heute noch schwerwiegende Folgen haben. Darüber hinaus stellt z.B. das Kennzeichnen von Akten einen Verstoß gegen Datenschutzgesetze dar. Dies gilt es unbedingt zu vermeiden.
  • Informieren Sie sich und Ihr Team: Wenn sich behandelnde Ärzt*innen, Pflegekräfte und andere an der Versorgung beteiligte Menschen zu HIV informieren, können sie sich sicher im Umgang mit den Patient*innen fühlen. Das führt zu einer besseren Behandlung und schafft Vertrauen und Sicherheit. Davon profitieren alle. Informieren Sie sich bei Ihrer Aidshilfe vor Ort über Fortbildungsmöglichkeiten.

Weitere Infos

Informationen zu HIV für die medizinische Praxis

Die Bundesärztekammer und die Deutsche Aidshilfe haben deshalb gemeinsam diese Broschüre veröffentlicht, die wichtige Informationen rund um das Thema HIV gibt. Die Broschüre richtet sich an Ärzt*innen und medizinisches Fachpersonal.

Sie ist als gedruckte Version zu bestellen im DAH-Shop oder als digitale Version abrufbar.

Ein Informationsfilm informiert in aller Kürze zum Umgang mit HIV positiven Patient*innen.

Keine Angst vor HIV, HBV und HCV

Die Broschüre „Keine Angst vor HIV, HBV und HCV“ bietet Informationen für das zahnärztliche Behandlungsteam.

Der dazugehörige 4-minütige Film fasst die wichtigsten Informationen kurz und anschaulich zusammen.

positive stimmen 2.0 – Mit HIV leben, Diskriminierung abbauen

Das partizipative Forschungsprojekt "positive stimmen 2.0" hat untersucht, wie viel und in welchen Bereichen Menschen mit HIV in Deutschland Diskriminierung erfahren und wie sich Stigmatisierung auf ihr Leben auswirkt. Diese Broschüre gibt Einblicke in das Projekt, stellt die Ergebnisse dar und fasst die darauf aufbauend entwickelten Handlungsempfehlungen zusammen.

Zur Broschüre

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Respektomax kann im DAH-Materialshop bestellt werden.

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