10. Verbesserung der Behandlungsangebote im Suchtbereich und moderne Drogenpolitik

Viele Menschen mit einer Suchterkrankung, insbesondere Frauen, gehen der Sexarbeit nach, um Drogen zu finanzieren und ihr Überleben zu sichern. Zur Verbesserung der Lebenssituation und zur Förderung der sexuellen Selbstbestimmung dieser mehrfachdiskriminierten Gruppe sind bedarfsgerechte Präventions- und Behandlungsangebote im Suchtbereich notwendig. Dazu zählen niedrigschwellig angebotene Substitutionsbehandlungen mit allen zur Verfügung stehenden Ersatz- sowie Originalstoffen und unterschiedlichen Applikationsformen. Entgiftungs- und Entwöhnungsmaßnahmen sollten ebenso wie sonstige ambulante und stationäre psychologische und psychiatrische Hilfen zeitnah in Anspruch genommen werden können. Notwendig ist auch die flächendeckende Einrichtung von Drogenkonsumräumen (auch speziell für Frauen), die Schutz und Sicherheit beim Konsum bieten.

Sucht ist eine Erkrankung. Drogenabhängige Menschen können durch Bußgelder, Sozialstunden und Haftstrafen nicht geheilt werden. Drogenkonsument*innen müssen entkriminalisiert und die Substanzen, von denen sie abhängig sind, staatlich kontrolliert abgegeben werden.