Mögliche/wahrscheinliche HIV-Infektion

Eine wahrscheinliche HIV-Infektion gilt als Notfall.

Nach einer wahrscheinlichen HIV-Übertragung solltest du innerhalb von 48, maximal 72 Stunden eine PEP (Post-Expositions-Prophylaxe) beginnen, um eine HIV-Infektion zu verhindern. Am häufigsten kommt es zu einer HIV-Übertragung, wenn du Nadeln gemeinsam mit anderen benutzt oder wenn jemand in dir abspritzt. Wenn die Person, die in dir abgespritzt hat, HIV-positiv ist und dank einer HIV-Therapie eine Viruslast unter der Nachweisgrenze hast, ist keine PEP erforderlich. Ist die Person HIV-positiv und macht keine HIV-Therapie, wird eine PEP empfohlen. Ist die Person HIV-negativ oder kennt ihren HIV-Status nicht, kann ein_e Mitarbeiter_in des Gesundheitssystems das HIV-Risiko mit dir gemeinsam einschätzen – auf Basis der Informationen, die du zur sexuellen Geschichte der Person hast.

Eine wahrscheinliche Infektion mit einer anderen Geschlechtskrankheit, einschließlich Hepatitis C, gilt nicht als Notfall, da es hier keine Notfallmaßnahmen gibt, die unverzüglich eingeleitet werden müssen. Wenn du denkst, es könnte eine Infektion stattgefunden haben, oder du bei dir eine Infektion bemerkst, gib sie nicht an andere weiter, sondern geh, nachdem du deinen Chem-Rausch ausgeschlafen hast, zu einem Arzt/einer Ärztin oder einem Checkpoint deines Vertrauens.