Weitere Tipps für eine diskriminierungssensible Kommunikation

Bildsprache

Eine Sonderform der diskriminierungssensiblen Sprache ist die sensible Bebilderung von Texten und Beispielen. Auch bei dieser Form der Darstellung ist darauf zu achten, welche Subtexte bewusst und unbewusst vermittelt werden. Dabei hilft es, sich den Kontext von Bebilderungen klar zu machen und eventuelle Gefälle, Hierarchien, Diskriminierungen und Vorurteile im Blick zu behalten. Die ausgewählten Bilder sollten gesellschaftliche Vielfalt widerspiegeln, aber nicht Vorurteile und Klischees wiederholen und verfestigen.

Dabei ist es von Bedeutung, dass die Bildsprache in einer Veröffentlichung einem roten Faden folgt. In vielen Fällen sind Fotos sehr plakativ und spiegeln nur im Kapitel „Diversität“ Vielfalt wider. Es empfiehlt sich, durchgängig verschiedene Lebensrealitäten abzubilden und ins Bewusstsein zu rufen.

Folgende Tipps helfen bei der Auswahl von Bildern oder beim Fotografieren:

  • verschiedene Diversitätsfaktoren berücksichtigen (z. B. Alter, Schwarze Menschen, People of Color, unterschiedliche Körperformen, geschlechtliche Vielfalt)
  • beim Kauf von freien Fotos auf Mainstream-Darstellungen verzichten
  • Authentizität transportieren über die Einbeziehung von „echten“ Protagonist*innen
  • Protagonist*innen sollen aktive Rollen einnehmen und nicht als Problemobjekt dargestellt werden
  • Menschen in selbstbewussten und würdevollen Situationen darstellen
  • Klischees vermeiden und damit die Sehgewohnheiten der Nutzer*innen durchbrechen und neue Perspektiven aufzeigen

Unterschiedliche Sprachkenntnisse

Wenn wir inklusiv und diskriminierungsfrei sprechen wollen, sollten wir selbstverständlich dafür sorgen, dass die verschiedenen Gesprächsteilnehmer*innen sich gegenseitig verstehen. Dies ist erschwert, wenn sich die Sprachkenntnisse nicht decken – wenn z. B. die*der Ratsuchende weder Deutsch noch Englisch spricht, während das die beiden Sprachen sind, die die Berater*innen sprechen.

Folgende Tipps helfen, die Verständigung trotzdem herzustellen:

  • Sprachkenntnisse der Person erfragen und falls möglich, eine*n Kolleg*in hinzuziehen, die*der eine dieser Sprachen spricht
  • kurze Sätze formulieren, unnötige Füll- und Fremdwörter und Abkürzungen vermeiden (wenn Fremdwörter notwendig sind, sollten sie erklärt werden)
  • Ggf. Dolmetscher*innen / professionelle Sprachmittler*innen hinzuziehen. Sie besitzen Techniken und Methoden, um im Gespräch neutral zu bleiben und das Gesagte vollständig und zutreffend wiederzugeben
  • bei der Arbeit mit Dolmetscher*innen ist es wichtig, mit der*dem Ratsuchenden immer direkt zu sprechen
  • Hilfe von Laiendolmetscher*innen ist möglich, allerdings kann das zu Qualitätsverlust führen und Probleme mit Vertraulichkeit und Schweigepflicht aufwerfen

In der Zusammenarbeit mit Dolmetscher*innen können folgende Tipps helfen:

  • über Schweigepflicht aufklären sowie Dolmetscher*innen und Ratsuchende eine Schweigepflichterklärung unterschreiben lassen
  • Wort-für-Wort-Übersetzung mit der*dem Dolmetscher*in vereinbaren (wohl wissend, dass sie je nach Sprache ab und zu nicht umgesetzt werden kann)
  • Gesprächseinheiten möglichst kurz halten, damit sofort übersetzt werden kann
  • die Dolmetscher*innen bitten, sich während der Sitzung generell neutral und unparteiisch zu verhalten und weitestgehend in der „passiven“ Rolle zu bleiben
  • Dolmetscher*innen die Möglichkeit geben, sich selbst mit wenigen Worten vor der Sitzung vorzustellen
  • Ratsuchenden die Möglichkeit geben, ggf. Bedenken gegen die*den Dolmetscher*in zu äußern, und fragen, ob die Situation so in Ordnung ist
  • die eigene Sprache anpassen: einfache Sprache