Geschlechtskrankheiten Chlamydien, Feigwarzen/HPV, Herpes, Gonorrhö, Syphilis

Person mit der Broschüre
© DAH | Bild: Renata Chueire

Das Wichtigste in Kürze

  • Die meisten Menschen haben irgendwann einmal mit Geschlechtskrankheiten – auch sexuell übertragene Infektionen/ sexually transmitted infections (STIs) genannt – zu tun, sei es, dass sie selbst oder dass ihre Sexualpartner*innen betroffen sind. Weit verbreitet sind zum Beispiel Chlamydien- Infektionen, Feigwarzen und Herpes, aber auch Gonorrhö („Tripper“) oder Syphilis.
  • Die meisten Geschlechtskrankheiten sind gut behandelbar, wenn sie rechtzeitig diagnostiziert werden. Unbehandelt können einige von ihnen schwerwiegende Folgen haben.
  • Die deutsche Bezeichnung „Geschlechtskrankheiten“ zeigt an, dass die Erreger vor allem über die Geschlechtsorgane übertragen werden und/oder sich dort auswirken. Am häufigsten geschieht das beim Vaginal- und Analverkehr ohne Kondom oder internes Kondom („Femidom“) sowie beim Oralverkehr: über Sperma, den Flüssigkeitsfilm auf den Schleimhäuten von Vagina, Penis und Enddarm und über Blut.
  • Weitere Übertragungswege, die beim Sex eine Rolle spielen, sind die Aufnahme von Erregern über den Verdauungstrakt (zum Beispiel bei direktem Kontakt des Mundes mit dem Anus oder über den Weg Anus – Finger – Mund) sowie der Kontakt mit Geschwüren oder entzündeten, ansteckenden Hautveränderungen (z. B. Herpesbläschen, Feigwarzen oder Syphilisgeschwüre).
  • Einige Geschlechtskrankheiten können auch beim intravenösen Drogenkonsum übertragen werden sowie in der Schwangerschaft, bei der Geburt oder danach auf Kinder.
  • Viele Geschlechtskrankheiten führen zu Entzündungen, Geschwüren oder kleinen Verletzungen von Schleimhäuten, die beim Sex beteiligt sein können, und erhöhen damit beim Sex ohne Kondom oder internes Kondom mit unbehandelten Menschen mit HIV das Risiko einer HIV-Übertragung bzw. -Ansteckung.
  • Kondome und interne Kondome schützen vor einer sexuellen Übertragung von HIV und senken das Risiko einer Übertragung anderer Geschlechtskrankheiten.
  • Vermeidet man zusätzlich den Kontakt mit sichtbar veränderten oder entzündeten Hautstellen oder Wunden sowie die Aufnahme von Blut und anderen Körperflüssigkeiten, Ausscheidungen oder Eiter, reduziert sich das Risiko weiter.
  • Gegen Hepatitis A und B und gegen die wichtigsten krank machenden HPV-Stämme bietet eine Impfung den besten Schutz.
  • Einige Geschlechtskrankheiten können trotz Vorsichtsmaßnahmen wie dem Kondomgebrauch weitergegeben werden.
  • Da es häufig keine Symptome gibt oder Symptome nicht bemerkt werden, sollten Menschen mit wechselnden Sexpartner*innen sich auch ohne Symptome einmal jährlich auf Geschlechtskrankheiten untersuchen und gegebenenfalls behandeln lassen.
  • Bei Diagnose einer Geschlechtskrankheit ist es sinnvoll, auch die Partner*innen zu informieren, damit sie sich ebenfalls untersuchen und behandeln lassen können. So lassen sich auch Wiederansteckungen vermeiden.