Frau in weißem Kittel bespricht sich mit einem Mann, der einen Zettel in der Hand hält, im Hintergrund zwei Personen vor und eine Person hinter einer Theke; Symbolbild für das Thema Symptome, Verlauf, Behandlung
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Akute Infektion

Hepatitis A

Eine Hepatitis A verläuft bei Kindern fast immer ohne Symptome, bei Erwachsenen dagegen meist mit Krankheitszeichen.

Typisch sind Appetitlosigkeit, Abneigung gegen Fett und Alkohol, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Übelkeit oder Druckgefühl unter dem rechten Rippenbogen.

In etwa jedem dritten Fall kommt es zu einem ausgeprägten Verlauf mit dunklem Urin, hellem Stuhl und Ikterus („Gelbsucht“: Gelbfärbung von Haut und Augenschleimhaut), oft auch mit Juckreiz. Die Beschwerden klingen in der Regel nach zwei bis sechs Wochen wieder ab.

Ein sogenannter fulminanter Verlauf mit lebensgefährlichem akutem Leberversagen kommt nur sehr selten vor; bei bestehender Leberschädigung, z. B. durch eine chronische Hepatitis B oder C, und mit steigendem Alter erhöht sich das Risiko.

Die Infektion heilt vollständig aus und hinterlässt lebenslangen Schutz vor einer weiteren Ansteckung.

Hepatitis B

Bei einer akuten Hepatitis B treten in etwa einem Drittel der Fälle keine Symptome auf, in einem weiteren Drittel nur leichte Krankheitszeichen wie bei einer Grippe oder Erkältung und im letzten Drittel ein ausgeprägter Verlauf mit Gelbfärbung von Augen und Haut, dunklem Urin und hellem Stuhl.

Die Krankheitszeichen sind ähnlich wie bei Hepatitis A (Appetitlosigkeit, Widerwillen gegen Fett und Alkohol, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen sowie Schmerzen im Oberbauch).

In etwa 0,5–1 % der Fälle verläuft eine akute Hepatitis B fulminant und kann zum Leberversagen führen. Dieses Risiko erhöht sich mit zunehmendem Alter.

Bei über 90 % der Infektionen bei Erwachsenen kann das Immunsystem die Hepatitis-B-Viren kontrollieren und an der Vermehrung hindern, auch wenn einige Viren weiterhin in Leberzellen verbleiben. Man spricht von Ausheilung, wenn keine Virusbestandteile mehr im Blut nachweisbar sind und stattdessen Antikörper dagegen nachgewiesen werden. Eine ausgeheilte Hepatitis B hinterlässt lebenslange Immunität = Schutz vor erneuter Ansteckung.

Hepatitis C

Eine akute Hepatitis C verläuft in etwa drei Vierteln der Fälle ohne ausgeprägte Beschwerden und wird daher meist nicht erkannt. Nur in einem Viertel der Fälle treten meist milde Symptome ähnlich wie bei der Hepatitis B auf, z. B. ein Ikterus (Gelbfärbung der Augen und der Haut), dunkler Urin und heller Stuhl.

Etwa drei Viertel der HCV-Infektionen werden chronisch, das heißt, die Virusvermehrung hält länger als sechs Monate nach der Ansteckung an. Die anderen Infektionen heilen innerhalb von sechs Monaten aus.

Auch eine chronische Hepatitis C kann später spontan ausheilen.

Eine von selbst oder durch Medikamente ausgeheilte Hepatitis C verleiht keinen Schutz vor einer weiteren Ansteckung.

Chronische Infektion

Hepatitis B

Bei Erwachsenen wird eine Hepatitis B in bis zu 10 % der Fälle chronisch und kann dann höchst unterschiedlich verlaufen. So gibt es z. B. viele Virusträger*innen ohne Krankheitszeichen und ohne nachweisbare Virusvermehrung; die Infektiosität ist dann sehr gering.

In mehr als der Hälfte der Fälle verläuft eine chronische Hepatitis B mild, d. h. mit Veränderungen der Leberwerte und nur mikroskopisch feststellbaren Zeichen einer Leberentzündung.

Bei einem aggressiven Verlauf kommt es zu einer zunehmenden Einschränkung der Leberfunktion durch Fibrose (Bindegewebszellen treten an die Stelle von Leberzellen, ohne deren Funktion übernehmen zu können), bei langer Dauer oft zu einer Leberzirrhose (= narbige Schrumpfung) mit bleibenden Leberschäden. Daraus kann sich ein Leberzellkrebs entwickeln, zu dem es bei einer Hepatitis B in seltenen Fällen auch ohne Zirrhose kommt.

Hepatitis C

Etwa drei Viertel der HCV-Infektionen werden chronisch. Die meisten dieser Infektionen verlaufen über Jahre bis Jahrzehnte symptomlos oder symptomarm (mit Müdigkeit, Oberbauchbeschwerden, Abgeschlagenheit sowie wiederkehrenden, vorübergehenden Erhöhungen der Leberwerte).

In einem Teil der Fälle kommt es zu einem aggressiven Verlauf mit Fibrose (siehe oben) und bei einem Teil dieser Verläufe nach Jahren oder Jahrzehnten zu einer Leberzirrhose mit zunehmendem Verlust der Leberfunktion. Patient*innen mit einer durch HCV verursachten Zirrhose haben ein höheres Leberkrebsrisiko.