Füße zweier Menschen unter einer Bettdecke als Symbol für Übertragung
©Creativa Images – stock.adobe.com; Foto: Paulus Rusyanto
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Hepatitis A

Hepatitis-A-Virus (HAV) wird über den Darm ausgeschieden und über den Mund aufgenommen, meist durch verunreinigtes Wasser (auch Eis), Muscheln, Gemüse, Obst und andere, nicht ausreichend erhitzte Speisen.

Auch beim Sex ist eine Infektion möglich, z. B. durch Kontakt des Mundes mit dem Anus oder wenn Finger nach Kontakt mit dem Anus, einem gebrauchten Dildo oder Kondom oder einem gemeinsam verwendeten Gleitmitteltopf zum Mund geführt werden. In den letzten Jahren kam es vor allem in Großstädten zu einer Häufung von Hepatitis-A-Fällen bei Männern, die Sex mit Männern haben.

Zu Übertragungen kann es auch bei engem Kontakt kommen, etwa in Kindergärten, Schulen oder im Haushalt, sowie beim gemeinsamen Drogengebrauch.

Hepatitis B

Hepatitis-B-Virus (HBV) ist äußerst ansteckend und wird vor allem über Blut übertragen.

In geringerer Menge, die aber für eine Ansteckung immer noch ausreichen kann, ist HBV auch in Speichel, in Brustmilch, Samenflüssigkeit, Tränenflüssigkeit sowie im Urin oder Vaginalsekret infizierter Personen enthalten.

Übertragen wird HBV vor allem sexuell; das Risiko erhöht sich, wenn Blut in den Körper gelangt (dafür reicht schon eine für das Auge nicht sichtbare Menge aus).

Kontakt mit infiziertem Blut ist auch beim gemeinsamen Gebrauch von Utensilien zum Drogenkonsum, beim Tätowieren, Piercen sowie bei gemeinsamer Benutzung oder Verwechslung von Zahnbürsten, Rasierzeug, Nagelscheren oder Ähnlichem möglich.

Hepatitis C

Hepatitis-C-Virus (HCV) wird vor allem durch Blut übertragen, und zwar wesentlich leichter als HIV.

In Europa sind die meisten Infektionen auf den gemeinsamen Gebrauch von Utensilien zum Drogenkonsum zurückzuführen.

Möglich sind Übertragungen auch beim Tätowieren und Piercen sowie bei gemeinsamer Benutzung oder Verwechslung von Rasierern (und wahrscheinlich auch von Nagelscheren und Zahnbürsten).

Ein Risiko besteht ebenfalls bei medizinischen Eingriffen unter mangelhaften hygienischen Bedingungen in Ländern mit weiter HCV-Verbreitung.

Das Risiko einer Übertragung auf das Kind während der Schwangerschaft oder unter der Geburt liegt in Deutschland bei unter 5 %. Bei potenzieller Schwangerschaft sind der Schutz vor Hepatitis C sowie die Diagnose und Behandlung einer eventuell bestehenden Infektion besonders wichtig, denn die hochwirksamen Hepatitis-C-Medikamente dürfen in der Schwangerschaft nicht genommen werden und sind außerdem für kleine Kinder nicht zugelassen.

Beim Sex ist eine Ansteckung möglich, aber auch bei Vaginal- oder Analverkehr ohne Kondom oder internes Kondom sehr selten; die meisten dokumentierten Fälle der letzten Jahre betrafen Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), insbesondere MSM mit HIV.

Grundsätzlich erhöht ist das Risiko, wenn Blut im Spiel ist, etwa bei verletzungsträchtigen Sexpraktiken oder blutigen Entzündungen im Enddarm. HCV-haltiges Darmsekret kann auch von einer aufnehmenden Person auf die nächste aufnehmende Person übertragen werden, z. B. mit dem Penis oder einem Dildo (auch bei Benutzung eines Kondoms) oder mit der Hand (auch bei Benutzung eines Handschuhs). Möglich ist eine Übertragung darüber hinaus über HCV-haltige Blutspuren in gemeinsam benutzten Gleitmitteltöpfen.