Modell einer Leber im Anschnitt als Symbol für das Thema
© DAH | Bild: Renata Chueire
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei virusbedingten Leberentzündungen unterscheidet man akute und chronische Infektionen. Eine Hepatitis A wird nie chronisch, eine Hepatitis B bei Erwachsenen in etwa 5–10 % der Fälle, eine Hepatitis C in etwa drei Vierteln der Fälle.
  • Eine akute Hepatitis-Infektion wird oft nicht bemerkt. Treten Symptome auf, sind das typischerweise Appetitlosigkeit, Widerwillen gegen Fett und Alkohol, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen im Oberbauch sowie grippeähnliche Beschwerden. Nur in einem kleinen Teil der Fälle kommt es zum Ikterus („Gelbsucht“) mit Gelbfärbung der Augenschleimhaut und der Haut sowie braunem Urin und hellem Stuhl.
  • Eine chronische Hepatitis kann mild verlaufen – mit einer leichten Entzündung der Leber und Symptomen wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Oberbauchbeschwerden oder Juckreiz.
  • Bei einem schweren Verlauf werden die Leberzellen nach und nach zerstört und durch Bindegewebe ersetzt (Fibrose), das Gewebe der Leber verhärtet sich. Im weiteren Verlauf kann es zu einer Leberzirrhose kommen (= narbige Schrumpfung der Leber mit Verlust der Leberfunktion), in einem kleinen Teil der Fälle nach vielen Jahren auch zu Leberkrebs. Auch andere Organe, Muskeln und Gelenke können geschädigt werden.
  • Hepatitis A wird vor allem über verunreinigte Lebensmittel/verunreinigtes Wasser übertragen („Reisehepatitis“), Hepatitis B und C über Blut: Hepatitis B vor allem beim Sex und beim intravenösen Drogenkonsum, Hepatitis C vor allem beim intravenösen Drogenkonsum, selten auch sexuell.
  • Eine durchgemachte Hepatitis A oder B schützt vor einer weiteren Ansteckung. Mit Hepatitis C dagegen kann man sich auch nach einer durchgemachten Infektion oder erfolgreichen Behandlung immer wieder anstecken.
  • Der sicherste Schutz vor Hepatitis A und B ist eine Impfung. Eine Impfung gegen Hepatitis C gibt es nicht.
  • Schutz vor Hepatitis bieten außerdem die Desinfektion bzw. Verwendung von sterilen Geräten oder von Einwegmaterial (z. B. in Krankenhaus und Praxis, aber auch beim Tätowieren und Piercen), Schutzmaßnahmen für Ungeborene und Neugeborene sowie die Überprüfung von Blut und Blutprodukten. Auch Hygiene, Safer Use sowie der Gebrauch von Kondomen oder internen Kondomen senken das Infektionsrisiko.
  • Eine chronische Hepatitis C kann heute mit direkt antiviral wirkenden Substanzen in fast allen Fällen geheilt werden, meist in acht bis 12 Wochen. Ist bei einer chronischen Hepatitis B eine Behandlung nötig, ist diese oft langwierig und – wenn Interferone eingesetzt werden – nebenwirkungsreich.
  • Bei Menschen mit HIV und Hepatitis-B- oder Hepatitis-C-Koinfektion sind Besonderheiten bei der Behandlung zu beachten, z. B. Wechselwirkungen zwischen Medikamenten. Die Therapie gehört daher in die Hände erfahrener Ärzt*innen.