Im Vordergrund ein Klemmbrett mit einem Papierbogen, darauf ein Stethoskop, im Hintergrund Arme und Oberkörper einer Person in einem weißen Kittel; Symbolbild für das Thema Diagnose
©Stasique/stock.adobe.com
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Bei allen Infizierten kommt es zu einer Abwehrreaktion, in deren Rahmen auch Antikörper gegen HIV gebildet werden. Diese sowie bestimmte Virusbestandteile (Antigene, Erbsubstanz) lassen sich mit modernen Tests meist schon zwei bis vier Wochen nach der Infektion nachweisen.

In Einzelfällen dauert die Antikörperbildung etwas länger. Wenn man ausschließen will, dass man sich mit HIV infiziert hat, sollte man deshalb den HIV-Test frühestens sechs Wochen nach der letzten Risikosituation durchführen (bei Schnelltests und Selbsttests werden 12 Wochen empfohlen).

Werden im Test HIV-Antikörper oder Bestandteile von HIV (Antigene, Erbsubstanz) festgestellt, muss noch ein Bestätigungstest mit einem anderen Verfahren erfolgen. Erst wenn auch dieser Test reagiert („HIV-Test positiv“), ist sicher, dass eine HIV-Infektion vorliegt.

Es gibt viele Gründe, sich testen zu lassen: Gewissheit angesichts einer befürchteten Ansteckung, Wunsch nach Sex ohne Kondom in der Partnerschaft, Kinderwunsch, ein möglichst früher Therapiestart oder die Abklärung von Krankheitszeichen. Schwangeren wird ein HIV-Test empfohlen, um ihnen gegebenenfalls eine antiretrovirale Therapie anzubieten und durch geeignete weitere Maßnahmen eine HIV-Übertragung auf das Kind zu vermeiden.

Menschen, die unsicher sind, ob sie sich infiziert haben könnten, sollten sich beraten lassen, etwa in einer Aidshilfe (auf Wunsch auch telefonisch/anonym), unter www.aidshilfe-beratung.de oder bei einem erfahrenen Arzt*einer erfahrenen Ärztin (Adressen z. B. unter dagnae.de/aerzte). Empfehlenswert ist, dabei auch über das Risiko anderer Geschlechtskrankheiten zu sprechen.

Testen lassen kann man sich (kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr) in Gesundheitsämtern sowie in vielen Aidshilfen und Präventionsprojekten (eine Teststelle in der Nähe findet man unter aidshilfe.de/teststellen). Dabei bleibt man anonym, und das Ergebnis wird nicht aktenkundig.

Eine weitere Möglichkeit sind Einsendetests: Hier nimmt man zu Hause etwas Blut aus der Fingerkuppe ab und sendet es zur Auswertung an ein Labor. Das Ergebnis erhält man telefonisch (weitere Informationen zum Beispiel unter www.samhealth.de).

Außerdem kann man auch einen Selbsttest durchführen.

Erfolgt der Test in einer ärztlichen Praxis, wird er in der Regel namentlich durchgeführt und mit dem Ergebnis in die Patientenakte eingetragen.

HIV-Selbsttest

HIV-Selbsttests eignen sich für Menschen, die keine Teststelle aufsuchen möchten oder keine Teststelle in ihrer Nähe haben.

HIV-Selbsttests können zum Beispiel in Apotheken, Aidshilfen, Drogerien oder über das Internet gekauft werden. Wichtig ist, dass sie ein CE-Zeichen haben, für die Anwendung durch Laien entwickelt wurden und in Europa zugelassen sind.

Wenn man mit einem Selbsttest ausschließen will, dass man sich mit HIV infiziert hat, sollte man ihn frühestens zwölf Wochen nach dem letzten Risikokontakt durchführen.

In seltenen Fällen kann der Selbsttest reagieren, obwohl keine HIV-Infektion vorliegt. Deshalb muss man bei einem „reaktiven“ Test auf jeden Fall in einer Arztpraxis, im Gesundheitsamt, in einer Aidshilfe oder einem Checkpoint einen Bestätigungstest mit einem anderen Verfahren machen. Erst wenn auch dieser Test reagiert („HIV-Test positiv“), ist sicher, dass eine HIV-Infektion vorliegt.