Füße zweier Menschen unter einer Bettdecke als Symbol für Übertragung
©Creativa Images – stock.adobe.com; Foto: Paulus Rusyanto
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Eine direkte sexuelle Übertragung von Geschlechtskrankheiten wie Hepatitis B und HIV ist durch den sogenannten Austausch von Körperflüssigkeiten möglich, also etwa, wenn Sperma ins Rektum oder in die Vagina gelangt.

Chlamydien sowie die Erreger der Gonorrhö und der Syphilis werden durch engen Kontakt zwischen Schleimhäuten weitergegeben. Mit Syphilis kann man sich ebenso an nässenden Hautstellen anstecken. Herpesviren können bei Kontakt mit Herpesbläschen, HPV kann auch über Hautschuppen weitergegeben werden.

Einige Krankheitserreger können über Gegenstände wie Dildos, benutzte Kondome oder gemeinsam benutzte Gleitmitteltöpfe oder über Körperteile (Finger, Penis) übertragen werden, an denen Körpersekrete oder Blut haftet, z. B. über den Weg Anus – Finger – Mund; das trifft z. B. auf Hepatitis-A-Viren zu. Auch die Übertragung von einer aufnehmenden Person zu anderen aufnehmenden Personen ist so möglich.

Andere Erreger werden über den Verdauungstrakt aufgenommen und ausgeschieden, z. B. Hepatitis-A-Viren, die Erreger der Amöbenruhr oder Shigellen.

Damit es zu einer Infektion kommt, müssen die Erreger in der Regel die oberste Schicht der Haut oder Schleimhaut überwinden. Das geschieht leichter an Stellen, an denen die Haut oder Schleimhaut dünn ist (z. B. am Gebärmutterhals und im Rektum), und wird durch Entzündungen oder kleine Verletzungen erleichtert.

Das Übertragungsrisiko ist aber auch vom Erreger selbst abhängig: Gonorrhö und Syphilis zum Beispiel sind hoch ansteckend, während das durchschnittliche Risiko einer HIV-Infektion bei einem einzelnen sexuellen Akt ohne Kondom oder internes Kondom bzw. ohne PrEP mit nicht behandelten HIV-positiven Partner*innen bei unter 1 % liegt. Auch Hepatitis-B-Viren sind wesentlich ansteckender als HIV.

Durch ungünstige Faktoren, die man oft nicht wahrnimmt und nicht beeinflussen kann (z. B. eine starke Erregervermehrung kurz nach der Ansteckung), kann aus einem statistisch kleinen Risiko im Einzelfall aber leicht ein großes Risiko werden. Außerdem „häufen“ sich kleine Risiken mit der Zeit an.