Die Infomappe richtet sich an Berater*innen in Aidshilfen.

Ratsuchende, die Fragen rund um HIV, Geschlechtskrankheiten und sexuellem Wohlbefinden haben, können sich an unsere Onlineberatung unter www.aidshilfe-beratung.de wenden.  

Erreger

Treponema pallidum (Bakterium)

Epidemiologie

In Deutschland sind jährlich zwischen 7.000 und 8.000 Personen betroffen, und zwar hauptsächlich Männer, die Sex mit Männern haben, sowie Menschen in der Sexarbeit.

Hauptübertragungswege

Eine Übertragung ist bei allen sexuellen Kontakten möglich!

  • intensiver Schleimhaut-Schleimhaut-Kontakt
  • Kontakt mit Geschwür/nässendem Ausschlag

Schutzmöglichkeiten

  • Kondome reduzieren die Übertragungswahrscheinlichkeit.
  • Aufmerksame Beobachtung von Genital und Mundhöhle hilft, die Erkrankung früh zu erkennen.

Symptome, Verlauf, Auswirkungen

Die Symptomatik ist variabel. In der Regel gibt es drei Stadien, dazwischen symptomlose Phasen. 

1. Stadium: Einige Tage nach Ansteckung bildet sich ein schmerzloses Knötchen an der Eintrittsstelle (am Penis, in der Vagina, in der Mundhöhle, im Bereich des Anus oder Enddarms). Am Penis wird es oft früh erkannt, in den anderen Bereichen häufig übersehen.-

2. Stadium: Nach ca. 9 Wochen können Fieber sowie Haut- und Schleimhautveränderungen (Ausschlag an Rumpf, Handflächen, Fußsohlen) auftreten.

3. Stadium: Nach Jahren sind schwere Schäden an Gefäßen, Nerven, Organen, Skelett und Gehirn möglich.

Diagnose

  • Blutuntersuchung: Durch Einsatz verschiedener blutbasierter Tests kann zwischen aktiver und ausgeheilter Syphilis unterschieden werden.
  • Es gibt Schnelltests, die aber prinzipiell weniger empfindlich sind als Labortests und nur dann zum Einsatz kommen können, wenn jemand noch keine Syphilis hatte. Wenn ein Schnelltest zum Einsatz kommt, sollte dieser mit Serum, nicht mit Blut befüllt werden (Zentrifuge kaufen).

Therapie

  • Jede Syphilis muss so schnell wie möglich behandelt werden.
  • Im 1. und 2. Stadium ist die Syphilis gut heilbar durch Einsatz von Antibiotika (Penicillin), in der Regel als Spritze. 
  • Information und Behandlung der Partner*innen: Bei nachgewiesener Infektion sollten die Sexualpartner*innen der letzten Wochen – vor allem regelmäßige Sexualpartner*innen – ebenfalls behandelt werden.
  • Bei einer Syphilis sollte bei allen Sexualpartner*innen – unabhängig von der Behandlung – auch ein Test durchgeführt werden.

Besonderheiten bei HIV

  1. Bei Menschen mit unbehandelter HIV-Infektion oder Immunschwäche sind schnellere und untypische Verläufe häufig.