Die Infomappe richtet sich an Berater*innen in Aidshilfen.

Ratsuchende, die Fragen rund um HIV, Geschlechtskrankheiten und sexuellem Wohlbefinden haben, können sich an unsere Onlineberatung unter www.aidshilfe-beratung.de wenden.  

Hinweise zu medizinischer Beratung und Therapieberatung in Aidshilfen

Die Diagnose und Behandlung von Erkrankungen ist Ärzt_innen vorbehalten. Ausnahmen gibt es nur für Hebammen (Hebammengesetz) und Heilpraktiker_innen (Heilpraktikergesetz). Die Ausnahmen gelten allerdings nicht für schwere Erkrankungen (Krebs) oder Infektionskrankheiten – diese dürfen ausschließlich von Ärzt_innen behandelt werden.

Berater_innen in Aidshilfen dürfen weder über Diagnosen spekulieren, noch Behandlungsvorschläge machen. Zulässig ist ausschließlich, allgemeine Informationen über Krankheiten zu vermitteln, wie etwa zu Übertragungswegen, Krankheitsverlauf und Schutzmöglichkeiten.

In vielen Fällen sind nicht die fehlenden medizinischen Informationen das Problem der Anrufenden. Häufig fühlen sie sich von Fachleuten mit Informationen und Broschüren überhäuft oder fragen sich, wie sie mit der durch die HIV-Infektion veränderten Lebenssituation umgehen sollen. Berater_innen in Aidshilfen können dann als Ansprechpartner_in zur Verfügung stehen. Es geht hier um psychosoziale Themen, nicht um spezielle medizinische Fragen oder um Fragen zur medikamentösen Therapie.

Alle nachfolgenden Informationen sind daher nur als Hintergrundwissen gedacht.

Die Therapie der HIV-Infektion. Verlauf mit Therapie

Viruslast und Helferzellen

Die Höhe der Viruslast und die Zahl der Helferzellen werden in ärztlicher Behandlung regelmäßig überprüft. Je stärker die HIV-Vermehrung, desto höher die Zahl freier Viren im Blut (Angabe in Kopien / ml Blutserum). Bei erfolgreicher Therapie sollte die Viruslast unter der Nachweisgrenze (derzeit 20–40 Viruskopien / ml) sein.

Um den Zustand des Immunsystems festzustellen, wird die Zahl der Helferzellen (auch CD 4-Zellen genannt) im Blut gemessen. Diese Zellen koordinieren die Abwehraktivitäten des Immunsystems. Normalwerte sind 500–1.500 Helferzellen / μl Blutserum. HIV befällt vor allem die Helferzellen, vermehrt sich in ihnen und zerstört sie dadurch. Mit dem Fortschreiten der HIV-Infektion sinkt ihre Zahl.

Durch die Einnahme von Medikamenten kann die Viruslast gesenkt werden, das Immunsystem kann sich erholen und die Helferzellen können wieder ansteigen.