Kampagne

Die Deutsche AIDS-Hilfe präsentiert sich bei der XIX. Internationalen AIDS-Koferenz in Washington unter dem Motto „Your FREEDOM OF CHOICE“.

Das Recht, in Bezug auf das eigene Leben freie Entscheidungen zu treffen, ist ein hoher Wert – in den USA und in vielen anderen Ländern. Leider wird dieser Wert in Bezug auf Sexualität, Drogen und den Umgang mit HIV oft außer Kraft gesetzt – mit fatalen Folgen!

Diskriminierung und Repression stehen im Widerspruch zu den Menschenrechten und sind Gift für die Prävention. Wer versucht, anderen Menschen Lebensentwürfe aufzuzwingen oder ihr Verhalten zu reglementieren, verspielt die Möglichkeit, sie zu erreichen. Stigmatisierung führt dazu, dass Menschen Hilfe nicht in Anspruch nehmen. Ideologische Scheuklappen blockieren wirksame Hilfsmaßnahmen. Das ist oft lebensgefährlich!

FREEDOM OF CHOICE rettet Leben, verhindert HIV-Infektionen und fördert Gesundheit. Prävention ist erfolgreich, wenn sie selbst gewählte Lebensweisen respektiert und von den Gruppen (mit-) gestaltet wird, für die sie gedacht ist. Dann gilt es, passende Maßnahmen zum Schutz vor HIV und anderen Gesundheitsschäden anzubieten. Das gilt in allen Bereichen der HIV-Prävention:

Drogengebrauch: Der Krieg gegen Drogen hat zu tödlicher Gewalt und Millionen HIV-Infektionen geführt. Drogenkonsumenten werden ins Gefängnis gesteckt und infizieren sich nicht selten dort mit HIV oder Hepatitis. FREEDOM OF CHOICE heißt, sie mit geeigneten Mitteln zu unterstützen, Gefahren für Leib und Leben zu reduzieren – unabhängig davon, ob sie sich für Abstinenz, Substitution oder ein Leben mit Drogen entscheiden.

• Sexarbeit: Repression setzt Sexarbeiterinnen unter Druck und treibt sie in die Illegalität. Dadurch wird ihr Arbeitsumfeld unsicher und sie sind für Prävention kaum noch zu erreichen. FREEDOM OF CHOICE heißt, Sexarbeiterinnen unbehelligt arbeiten zu lassen und sie vor Ort dabei zu unterstützen, sich und ihre Kunden zu schützen!

Gay life: Schwule, Lesben, Bisexuelle und Transmenschen werden diskriminiert, angegriffen, bestraft. Wer sich verstecken muss, ist für Informationen schwer erreichbar und kann kaum ein gesundes Selbstwertgefühl entwickeln, das auch für den Schutz vor HIV unverzichtbar ist. FREEDOM OF CHOICE heißt, Menschen in ihrem Bedürfnis nach erfüllter Sexualität und Gesundheit zu stärken.

HIV+: Menschen mit HIV werden stigmatisiert, diskriminiert, kriminalisiert. Das macht es ihnen schwer, offen mit ihrer Infektion umzugehen. Angst vor Ablehnung verhindert oft, dass Schutz vor HIV thematisiert wird. FREEDOM OF CHOICE haben Menschen mit HIV nur, wenn sie nichts zu befürchten haben. Weil dann offen über HIV gesprochen wird, trägt das auch zur Vermeidung weiterer HIV-Infektionen bei.

FREEDOM OF CHOICE ist der Schlüssel! Wer glaubt, mit Moralvorschriften und Repression die Verbreitung von HIV zu verhindern, macht sich und der Gesellschaft etwas vor. Deswegen fordern wir: FREEDOM OF CHOICE! Now!

Die Flugblätter der Kampagne liefern weitere Informationen zu den genannten Themen. Sie stehen auf Englisch und auf Deutsch zur Verfügung (PDF der Deutschen Version ab 16.7.)