40 Jahre Deutsche Aidshilfe: Mehr als du denkst!

Zu seinem 40. Geburtstag feiert der Verband seine Vielfalt und seine Erfolge und weist auf die gefährdete Finanzierung von Aidshilfearbeit hin.

Die Deutsche Aidshilfe feiert heute in Berlin ihren 40. Geburtstag. Der Abend steht unter dem Motto: „40 Jahre Deutsche Aidshilfe. Mehr als du denkst.“ Damit wird die Vielfalt der Aidshilfearbeit gewürdigt, die in den letzten vier Jahrzehnten entwickelt wurde.

Dazu sagt DAH-Vorstand Ulf Kristal:

„Was in der Aidskrise als Notfallmaßnahme der Selbsthilfe und politische Notwehr begann, ist heute eine starke Bewegung und ein vielfältiger Fachverband. Aidshilfe ist eine wichtige Säule in der deutschen Präventionslandschaft, setzt sich gegen Diskriminierung und für Menschenrechte ein. Die Kernkompetenz, spezielle Gruppen mit Gesundheitsthemen zu erreichen, kommt heute marginalisierten Menschen und der gesamten Gesellschaft in vielfältiger Weise zugute. Zugleich bricht an vielen Orten die Finanzierung immer weiter ein – das gefährdet die Erfolge der deutschen Prävention mit Blick auf HIV und Aids, andere sexuell übertragbare Infektionen und Hepatitis.“

Insbesondere regionale und lokale Aidshilfe-Organisationen sowie andere Einrichtungen im HIV-Bereich haben teilweise mit massiven Einschnitten zu kämpfen, während sie durch aktuelle Krisen wie den Krieg in der Ukraine oder jüngst Mpox („Affenpocken“) und eine komplexer werdende Präventionsarbeit immer stärker gefragt sind. Auch auf Bundesebene ist die Finanzierung in den letzten Jahren faktisch rückläufig.

Erfolge der Prävention erhalten

„Dass die HIV-Infektionszahlen in Deutschland niedrig sind und seit einigen Jahren zurückgehen, verdanken wir dem erfolgreichen Modell der Arbeitsteilung und der spezifischen Prävention für die besonders betroffenen Gruppen, die aus der Selbsthilfe erwachsen ist“, betont DAH-Vorstand Ulf Kristal. „Erfolge bleiben aber nur erhalten, indem wir weiter das Erfolgreiche tun und dabei nicht nachlassen.“

Die Deutsche Aidshilfe ist 40 Jahre nach ihrer Gründung am 23. September 1983 ein Dachverband mit 115 Mitgliedsorganisationen aus verschiedenen Bereichen. Sie betreibt auf Bundesebene seit 1985 Prävention mit staatlicher Förderung für die besonders stark betroffenen und bedrohten Gruppen (vor allem schwule und bisexuelle Männer, Drogen injizierende Menschen, Menschen in Haft, Migrant*innen aus Ländern mit hoher HIV-Prävalenz sowie Sexarbeiter*innen, mittlerweile auch trans und nicht-binäre Menschen). Sie vertritt außerdem die Interessen von Menschen mit HIV und setzt sich gegen Stigmatisierung ein.

„Aidshilfe ging über das Thema HIV und Aids schon immer weit hinaus. Schwerpunkte sind zum Beispiel auch sexuelle Bildung, Patient*innenrechte und eine diskriminierungsfreie Gesellschaft. Der Einsatz für Bürger*innenrechte in jeder Hinsicht gehört zur DNA der Aidshilfebewegung“, sagt DAH-Vorstand Ulf Kristal.

Feier mit Staatssekretärin Sabine Dittmar und Drag Queen Barbie Breakout

Bei der Feier im Heimathafen in Neukölln wird neben den Gründern Stefan Reiß, Rainer Schilling und Bruno Gmünder die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Sabine Dittmar erwartet. Moderiert wird der Abend von einer der wenigen offen HIV-positiven Prominenten weltweit, der Drag Queen Barbie Breakout („Drag Race Germany“) und DAH-Pressesprecher Holger Wicht.

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