Bundesregierung verabschiedet neue HIV-, Hepatitis B/C- und STI-Strategie
Bedarfsorientiert, integriert und sektorübergreifend – unter diese Leitgedanken hat die Regierung ihre „Strategie zur Eindämmung von HIV, Hepatitis B und C und anderen sexuell übertragbaren Infektionen“ gestellt.
Das von den Bundesministerien für Gesundheit sowie Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung vorgelegte Papier, das an die HIV/AIDS-Bekämpfungsstrategie der Bundesregierung von 2005 anknüpft, wurde heute vom Bundeskabinett verabschiedet. Die Regierung will damit auch dazu beitragen, dass die in der „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ festgeschriebenen UN-Entwicklungsziele erfüllt werden können. Sie sehen unter anderem vor, die Aids-Epidemie bis 2030 zu beenden.
Die Früherkennung und Behandlung von HIV soll gestärkt und HIV verstärkt im Zusammenhang mit anderen sexuell und durch Blut übertragbaren Infektionskrankheiten betrachtet werden. Im Mittelpunkt der Strategie steht dabei, Wissen zu vermitteln und Kompetenzen zu erweitern.
Zudem soll die Akzeptanz verschiedener sexueller Orientierungen und unterschiedlicher Lebensstile sowie die Kommunikation über Sexualität und sexuell übertragbare Infektionen gefördert werden. Um diese Ziele zu erreichen, seien Bund, Länder, öffentlicher Gesundheitsdienst, freie Träger, Selbsthilfe, Ärzteschaft und Pflegekräfte, aber auch die Bereiche Justiz, Bildung und Arbeit zur Zusammenarbeit aufgerufen.
Die Deutsche AIDS-Hilfe begrüßt die neue Strategie der Bundesregierung. „Wir freuen uns, dass die Beteiligung von Aidshilfen sowie die zentrale Rolle von Selbsthilfe, Empowerment und Partizipation darin festgeschrieben sind. Damit baut die Bundesregierung auch in Zukunft auf die Grundlagen der seit 30 Jahren erfolgreichen HIV-Prävention“, erklärt DAH-Vorstandsmitglied Sylvia Urban.
Sie lobt außerdem die Selbstverpflichtung der Regierung und der zuständigen Ministerien, Maßnahmen und Kampagnen zum Abbau von Stigmatisierung und Diskriminierung weiterzuentwickeln, das Engagement auf nationaler wie internationaler Ebene zu intensivieren und in Kooperation mit NGOs unter anderem Programme zur Schadensminimierung sowie zur Prävention für Sexarbeiter_innen zu installieren.
(ascho)
Link zum Dokument „Strategie zur Eindämmung von HIV, Hepatitis B und C und anderen sexuell übertragbaren Infektionen“