BZgA veröffentlicht aktuelle Umfrageergebnisse zu sexuell übertragbaren Infektionen

Chlamydien sind in der Allgemeinbevölkerung eher unbekannt, und nur wenige Frauen kennen die von den gesetzlichen Krankenkassen finanzierte Untersuchung auf Chlamydien.

Dies zeigen heute veröffentlichte Ergebnisse aus der Repräsentativbefragung „AIDS im öffentlichen Bewusstsein“, für die die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) 2013 rund 7.000 Personen ab 16 Jahren befragen ließ.

Auf die Frage, welche sexuell übertragbaren Infektionen (kurz: STIs, Abkürzung des englischen Begriffs sexually transmitted infections) ihnen bekannt seien, nannten nur zehn Prozent der Befragten Chlamydien, während immerhin jeweils die Hälfte Syphilis und Gonorrhö (Tripper) angaben.

Nach Nennung der sieben in Deutschland am häufigsten vorkommenden STIs (Syphilis, Gonorrhö, Hepatitis, Herpes, Chlamydien, HPV/Feigwarzen und Trichomoniasis) gaben 51 Prozent der Frauen und 36 Prozent der Männer an, bereits von Chlamydien gehört zu haben und zu wissen, dass es sich um eine sexuell übertragbare Infektion handelt.

Höher war die Bekanntheit von Chlamydien bei 16- bis 20-jährigen Frauen, doch wussten nur wenige von ihnen um die Möglichkeit eines kostenlosen Chlamydien-Screenings – lediglich ein Viertel kannte das Angebot, und nur acht Prozent hatten es bereits in Anspruch genommen. Bei den 21- bis 25-jährigen Frauen hatten laut BZgA 39 Prozent von dem Screening gehört und 26 Prozent daran teilgenommen.

Laut BZgA werden ungefähr fünf Prozent der Frauen zwischen 15 und 19 Jahren positiv auf Chlamydien getestet. Nur ein Drittel der betroffenen Frauen hatte Symptome wie Zwischenblutungen oder Ausfluss. Frühzeitig erkannt, kann die Infektion schnell mit Antibiotika behandelt werden. Die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland finanzieren ein Chlamydien-Screening für Frauen bis 25 Jahre.

Die Prävention, Erkennung und Behandlung sexuell übertragbarer Infektionen ist auch für die HIV-Prävention wichtig: Viele STIs führen zu Entzündungen, Geschwüren oder Verletzungen von Schleimhäuten, die beim Sex beteiligt sein können, und erhöhen das Risiko einer HIV-Übertragung.

(Christina Laußmann/hs)

 

Quelle/weitere Informationen:

Pressemitteilung der BZgA vom 18. Juni 2014

Info-Blatt „Wissen der Allgemeinbevölkerung zu sexuell übertragbaren Infektionen“

BZgA-Informationen zu STIs

Informationen der Deutschen AIDS-Hilfe zu sexuell übertragbaren Infektionen