DAH-Ehrenmitglied Bernd Aretz erhält Medienpreis der Deutschen AIDS-Stiftung

Der HIV/Aids-Aktivist Bernd Aretz ist für sein publizistisches Lebenswerk von der Deutschen AIDS-Stiftung (DAS) mit einem Sonderpreis ihres Medienpreises ausgezeichnet worden. Der Medienpreis wurde am Freitagabend außerdem für vier vorbildliche journalistische Beiträge vergeben.

DAS-Vorstandsvorsitzende Elisabeth Pott gab bei der Preisverleihung beim „Scientific Evening“ des Deutsch-Österreichischen AIDS-Kongresses in Salzburg der Hoffnung Ausdruck, dass Aretz noch lange weiter zum Thema publizieren werde.

Bernd Aretz ist bereits seit 1984 HIV-positiver Aktivist und engagierte sich im Vorstand der AIDS-Hilfe Offenbach und der Deutschen AIDS-Hilfe. 1997 veröffentlichte er das Buch „Notate. Aus dem Leben eines HIV-infizierten schwulen Mannes“. Er schreibt heute unter anderem für das Online-Portal magazin.hiv der Deutschen AIDS-Hilfe.

Als Vorkämpfer der HIV/Aids-Bewegung setzt sich der Jurist seit Beginn der Aids-Krise gegen die Stigmatisierung von Menschen mit HIV, schwulen Männern, Drogenkonsumierenden und anderen besonders stark von HIV betroffenen Gruppen ein. Er hat sich dabei stets für ein selbstbewusstes und lustvolles Leben mit beziehungsweise trotz HIV und Aids eingesetzt – stets klug, originell und provokant. Einen besonderen Schwerpunkt bildet sein Engagement gegen die Strafbarkeit der (möglichen) HIV-Übertragung.

Vorbildliche journalistische Beiträge ausgezeichnet

Die Deutsche AIDS-Stiftung verlieh außerdem ihren regulären Medienpreis für vier journalistische Beiträge zum Thema HIV/Aids. Ausgezeichnet wurden

  • Maike Conway für ihren Langzeitdokumentation „Corinnes Geheimnis“. Corinne wuchs mit HIV auf, ohne ihrem Umfeld davon zu erzählen und outete sich 2015 als Jugendliche mit dem ZDF-Film. Die Filmemacherin hatte sie von Kindesbeinen an begleitet.  
     
  • Michael Neudecker für seinen Print-Beitrag "Reifeprüfung“, erschienen 2015 in der Süddeutschen Zeitung, der sich ebenfalls mit Corinnes Geschichte befasst. (Nachzulesen auf sueddeutsche.de, kostenpflichtig oder per Testzugang)
     
  • das Team von PULS, dem jungen Programm des Bayerischen Rundfunks, für den Beitrag „Positiv zusammen leben“, der kompetent und empathisch das heutige Leben mit HIV für junge Leute begreifbar macht (abrufbar unter www.deinpuls.de).
     
  • Johannes Nichelmann für seinen Radio-Beitrag „Drogenpolitik – Portugals liberaler Weg“, gesendet im Deutschlandfunk (Sendung „Hintergrund“). Er stellt dar, wie ein Drogenpolitik, die nicht auf Repression setzt, zu einer drastischen Abnahme von HIV-Infektionen geführt hat.
     
  • Den JUNIOR-Medienpreis erhielt das Projekt „Keep the light on HIV“ der Klasse 3a der Grundschule Atter in Osnabrück, unter Leitung der Klassenlehrerin Anja Hirschmann. Die Schüler_innen setzten sich ein ganzes Jahr lang in außergewöhnlicher Weise mit dem Thema HIV in Malawi auseinander.

Mehr Informationen zum Medienpreis der Deutschen AIDS-Stiftung