Drei Jahrzehnte Engagement für Menschen mit HIV und Aids

Dr. Ulrich Heide verlässt nach 31 Jahren die Deutsche AIDS-Stiftung (DAS) in Bonn. Mit einer Feierstunde wird er heute in den Ruhestand verabschiedet.

Der studierte Erziehungswissenschaftler war gleich nach Gründung der Stiftung 1987 zur DAS gekommen. Zunächst war er Geschäftsführer, später hauptamtlicher Vorstandsvorsitzender der „Deutschen AIDS-Stiftung – positiv leben“, die sich 1996 mit der Nationalen AIDS-Stiftung zur heutigen Deutschen AIDS-Stiftung zusammenschloss. Seit 1996 ist er geschäftsführender Vorstand der DAS.

Über die zurückliegenden drei Jahrzehnte hinweg war Heide nicht nur mit den politischen Kontroversen im Umgang mit HIV/Aids konfrontiert, sondern auch mit den gesellschaftlichen Auswirkungen auf diejenigen Menschen, die mit dem Virus und der Krankheit leben. Rund 87.000 Hilfsanträge seien im Laufe dieser Zeit bei der Stiftung eingegangen, und den meisten Hilfesuchenden habe man helfen können, so Ulrich Heide anlässlich seines Abschieds im Mitteilungsblatt der Stiftung. 46 Millionen Euro, zumeist aus Spenden und Zustiftungen, seien über die Jahre ausgezahlt worden.

Unter Heides Führung ist es der Stiftung gelungen, auch in finanziell schwierigen Zeiten Notleidenden Unterstützung zuteilwerden zu lassen. Durch die überregional ausstrahlenden Operngalas in Berlin, Bonn, Dresden und Düsseldorf trägt sie das Thema HIV/Aids zudem in die Mitte der Gesellschaft.

Beharrlichkeit, Charme und die Gabe, Menschen für die Sache zu gewinnen

Darüber hinaus hat Heide entscheidend dazu beigetragen, der Stiftung immer wieder neue Aufgabenfelder zu erschließen: so zum Beispiel das Engagement bei der Erforschung eines HIV-Impfstoffs, die Förderung von Medienarbeit zum Thema HIV/Aids und die Unterstützung von Hilfsprojekten in Afrika.

„Ulrich Heide ging es immer darum, Menschen mit HIV ein Leben in Würde zu ermöglichen, in Deutschland ebenso wie in Südafrika oder Mosambik“, sagt Sylvia Urban vom Vorstand der Deutschen AIDS-Hilfe (DAH). „Unter seiner Ägide ist die Deutsche AIDS-Stiftung zu einer tragenden Säule der Versorgungslandschaft geworden, die nicht nur ganz direkte finanzielle Hilfe leistet, sondern auch von der Gesellschaft Solidarität und Unterstützung einfordert.“

Ulrich Heide, der vor seiner Tätigkeit in der Stiftung als Referatsleiter in der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und danach als Geschäftsführer des Grünen-Landesverbandes NRW beschäftigt war, wird am heutigen Mittwoch mit einer Feierstunde in den Ruhestand verabschiedet. Ihm dankt Sylvia Urban im Namen der Deutschen AIDS-Hilfe nicht nur für 31 Jahre enge und konstruktive Partnerschaft, sondern auch „für seine Beharrlichkeit, seinen Charme und seine Gabe, Menschen für die Sache zu gewinnen“.

Am 1. August übergibt Heide die Stiftungsleitung offiziell an Dr. Kristel Degener. Sie führte zuletzt die Geschäfte der Landesvereinigung der Unternehmensverbände NRW.

(ascho)

Ein Porträt von Dr. Ulrich Heide hat der Bonner General-Anzeiger veröffentlicht