Fachtagung „positive stimmen 2.0“: Wie leben Menschen mit HIV heute?

Jetzt anmelden: Auf einer virtuellen Veranstaltung am 4./5. Juni 2021 sollen erste Ergebnissen der Community-Befragung „positive stimmen 2.0“ zum Leben mit HIV diskutiert werden.

Zehn Jahre nach „positive stimmen“, dem wegweisenden partizipativen Forschungsprojekt zu HIV-bezogener Diskriminierung in Deutschland (Teil der globalen Initiative The People Living with HIV Stigma Index), wurden 2020 noch einmal Menschen mit HIV ausführlich befragt.

Sie gaben Auskunft zu zentralen Fragen rund um das Leben mit HIV: In welchen Bereichen erleben sie am meisten Diskriminierung? Spielt Diskriminierung im Gesundheitswesen immer noch eine so große Rolle? Hat „Schutz durch Therapie“, also die Tatsache, dass HIV unter Therapie sexuell nicht übertragbar ist, eine Entstigmatisierung von HIV mit sich gebracht? Welchen Einfluss haben zusätzliche Diskriminierungsmerkmale bei HIV-positiven Menschen?

Peer-Forscher*innen aus der HIV-Community haben dazu rund 500 Personen interviewt. Außerdem haben etwa 1000 Menschen mit HIV an einer Online-Umfrage teilgenommen. Ergänzt wurden diese Befragungen um mehrere qualitative Fokusgruppendiskussionen. Inzwischen ist das umfangreiche Datenmaterial des von der Deutschen Aidshilfe (DAH) und dem Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) durchgeführten Projektes ausgewertet.

Wie sich die HIV-bezogene Diskriminierung und Stigmatisierung verändert hat und wie sich die Situation für Menschen mit HIV heute darstellt, wird im Rahmen einer zweitägigen Fachtagung am 4. (16-19 Uhr) und 5. (10-17Uhr) Juni 2021 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die Ergebnisse der Studie sollen in sechs Arbeitsgruppen (unter anderem zu Frauen* mit HIV, dem Sex- und Beziehungsleben, Leben mit HIV auf dem Land und in Metropolen sowie zu mehrdimensionaler Diskriminierung) diskutiert werden.

Herzlich eingeladen sind Menschen mit HIV, Vertreter*innen aus Aids- und Drogenhilfe, Wissenschaft, Gesundheitswesen, Selbsthilfe und Politik, um gemeinsam die Ergebnisse zu diskutieren und Handlungsempfehlungen zu erarbeiten, wie HIV-bezogene Diskriminierung abgebaut werden kann.

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion werden zudem einige der Peer-Interviewer*innen von ihren Erfahrungen während der Befragung berichten.

Eröffnet wird die Fachtagung von Bernhard Franke, dem kommissarischen Leiter der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, der die Schirmherrschaft über die Veranstaltung übernommen hat. Ein weiterer besonderer Programmpunkt ist der Vortrag der Sozialforscherin Hella von Unger zum Thema „Was ist 'gute' partizipative Forschung?“

Die zweitägige Veranstaltung wird live aus dem Berliner queeren Club SchwuZ gestreamt und über Zoom zugänglich sein. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung aber erforderlich unter: www.t1p.de/1l78.

 

Mehr Informationen zu positive stimmen 2.0: www.positive-stimmen.de.

Kontakt:
Matthias Kuske
Eléonore Willems
Tel.: 030 / 69 00 73
 
(ascho)