Menschen mit HIV dürfen zur Bundeswehr

HIV-positive Menschen werden nicht weiter vom Dienst bei der Bundeswehr ausgeschlossen.

Das hat das Bundesverteidigungsministerium in einem Brief an den Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) mitgeteilt. Dieser hatte sich für eine Neuregelung eingesetzt.

Die Bundeswehr hat damit die langjährige Praxis beendet, Menschen mit HIV grundsätzlich für wehrdienstunfähig zu erklären. Voraussetzung für eine Beschäftigung als Berufssoldat_in sind fortan eine wirksame HIV-Therapie und ein guter Gesundheitszustand. 

Der LSVD begrüßt die Entscheidung des Verteidigungsministeriums und will sich auch weiterhin dafür einsetzen, dass HIV-positive Menschen ein angst- und diskriminierungsfreies Leben führen können. „Jeglicher Stigmatisierung aufgrund einer HIV-Infektion muss entschieden entgegen getreten werden“, erklärt LSVD-Sprecher Sandro Wiggerich.

Auch die Deutsche AIDS-Hilfe (DAH) begrüßt die Abschaffung der Regelung. „Menschen mit HIV können in jedem Beruf arbeiten", betont DAH-Sprecher Holger Wicht. „Es war dringend an der Zeit, dass die Bundeswehr von völlig veralteten Regeln Abschied nimmt. Sie setzt damit auch ein wichtiges Signal für die Arbeitgeber, die eine HIV-Infektion noch als Hindernis sehen.“

(ascho/howi)