Neues vom Vorstand

Themen der letzten Vorstandsitzung am 30. Mai waren unter anderem die angekündigte Beteiligung einer rechtspopulistischen Organisation am Kölner CSD, die Nicht-Infektiosität unter ART und die Vorbereitungen zum 30-jährigen Jubiläum.

Update:

30 Jahre DAH

Die Planungen für das Jubiläum laufen nach einigen krankheitsbedingten Verzögerungen nun auf vollen Touren. Die Kampagne ist weitgehend konzipiert; die ersten Plakatmotive wurden den Mitgliedsorganisationen vorgestellt und nach Rückmeldungen aus dem Verband grafisch leicht verändert. Die Agentur kakoii arbeitet an weiteren sechs Motiven.

Zurzeit geht die Auswahl des Veranstaltungsorts für den Empfang am 11. Oktober in die entscheidende Phase; sobald die letzten Verhandlungen abgeschlossen sind, werden wir die Location im Newsletter bekanntgeben.

Schwuler Fachbereich / ICH WEISS WAS ICH TU

In der Kampagne gibt es neue Gesichter: XX hat am 1. Juni als Schwangerschaftsvertretung von Juliane Böthner die Sachbearbeitung Internet und Social Media übernommen, und Emrah Arslan ist neuer Hotel- und Reisekoordinator.

Die Testwochen zu analen Abstrichuntersuchungen vom 1. April bis 17. Mai haben eine sehr gute Resonanz gefunden. Die ersten Ergebnisse werden auf dem DÖAK als Poster präsentiert. In diesem Zusammenhang sei auf das Bund-Länder-Gremium der AIDS-Koordinatoren der Länder hingewiesen: Dort war eine Abfrage der STI-Testangebote im öffentlichen Gesundheitsdienst Thema, die deutliche Lücken im Angebot in einigen Regionen aufzeigte.

HIV-Community-Preis

Die aus Vertreter(inne)n von Selbsthilfe, Wissenschaft, des NAB, der Akademie Waldschlösschen und der Kommunalpolitik besetzte Jury hat aus 27 Bewerbungen zwei Projekte zur Prämierung ausgewählt, von denen das erstplatzierte 8.000 € und das zweitplatzierte 4.000 € Preisgeld erhält. Der Preis wird am 12. Juni auf dem Deutsch-Österreichischen AIDS-Kongress vergeben.

Neue Themen

Kein Christopher Street Day mit Rechtsextremen!

Die rechtsextreme Partei „ProKöln“ hat sich zum ColognePride in Köln angemeldet und wirbt in der schwullesbischen Szene für rassistische Positionen, indem sie Migranten als Haupttäter schwulenfeindlicher Gewalttaten darstellt. „Pro Köln“ ist selbst schwulen- und lesbenfeindlich. Die Partei äußert sich nicht nur abwertend über Migrant(inn)en, sondern auch gegen sexuelle Minderheiten.

Für uns ist eine CSD-Parade, die für die Vielfalt und Akzeptanz von Lebensstilen steht, mit der Beteiligung einer solchen Organisation undenkbar. Wir werden dazu offen Position beziehen und den Kölner Lesben- und Schwulentag (KLUST e.V.) als Veranstalter bitten, die rechtlichen Möglichkeiten eines Ausschlusses von „Pro Köln“ von der Demonstration auszuschöpfen. Wenn eine Teilnahme nicht verhindert werden kann, sollten wir gemeinsam kreative Formen des Protests organisieren. KluST e.V. kann dabei auf unsere volle Unterstützung zählen.

Nicht-Infektiosität unter der antiretroviralen Therapie (ART)

In einem Strategietag hat sich die Bundesgeschäftsstelle mit dem aktuellen Stand zu dem Thema auseinandergesetzt; unter anderem ging es um die Frage, ob der Schutz durch Therapie als Safer Sex bezeichnet werden kann, wie entsprechende Präventionsbotschaften formuliert werden können und ob unser Positionspapier von 2009 noch aktuell ist.

Wissenschaftlich erwiesen ist: Menschen mit HIV unter einer funktionierenden ART können den Virus beim Sex nicht mehr weitergeben. Wir wissen aber, dass bei Menschen mit und ohne HIV ebenso wie bei Beratern und Ärzten zum Teil noch große (emotionale) Zweifel bestehen, inwieweit diese Erkenntnis tatsächlich verlässlich ist. Aus unserer Sicht ist es eine Herausforderung zu kommunizieren, für wen der Schutz durch die Therapie oder das Kondom die bessere Safer-Sex-Methode ist und was in Bezug auf andere sexuell übertragbare Infektionen zu beachten ist. Im nächsten Schritt wird das Positionspapier überarbeitet und auf der Mitgliederversammlung im Oktober zur Diskussion gestellt.

Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl

Die Bundesgeschäftsstelle arbeitet zurzeit an den Wahlprüfsteinen zur Wahl im September; wir werden die im Bundestag vertretenen Fraktionen bitten, u.a. zu den Themen Kriminalisierung der HIV-Übertragung, Versorgung von Menschen ohne Aufenthaltsstatus und Versorgung von Menschen mit Haft, HIV und Arbeit, Drogenpolitik, Menschenrechte in Osteuropa und zum geplanten Präventionsgesetz Stellung zu nehmen. Darüber hinaus wollen wir – wie schon im Vorfeld der letzten Wahlen 2009 – Vertreter/innen der Parteien zu einer Diskussion im Rahmen des Positiventreffens Ende Juli ins Waldschlösschen einladen.

Die Wahlprüfsteine werden ebenso wie die Rückmeldungen der Parteien veröffentlicht und stehen unseren Mitgliedsorganisationen für die Debatte mit ihren Bundestagsabgeordneten zur Verfügung.

In Stichworten

Nationaler AIDS-Beirat (NAB)

Aktuell beschäftigt sich im NAB eine Arbeitsgruppe mit dem Zugang zu Gesundheitsdiensten für Menschen ohne Papiere bzw. ohne Krankenversicherung. Sie hat einen Fragebogen entwickelt, der an Aidshilfen, Ärzte/Ärztinnen, Flüchtlingsräte und Gesundheitsämter verteilt werden soll.

Deutsch-Österreichischer AIDS-Kongress 2013 (DÖAK) in Innsbruck

Die DAH wird auf dem DÖAK u.a. mit einer kleinen Ausstellung und einem Workshop zur Auseinandersetzung mit der Kriminalisierung der HIV-Übertragung anregen.

Welt-Aids-Tags-Kampagne

Für die diesjährige Kampagne wurden vier Botschafterpaare ausgewählt, die die für die Themen HIV und Arbeit und HIV und Partnerschaft stehen.

Joint Action on Quality Improvement

Inzwischen konnten die Personalstellen innerhalb der Joint Action besetzt werden: Carolin Vierneisel übernimmt die Koordination und wird von Sasha Gurinova als Sachbearbeiterin unterstützt.