Projektstart Positiven Stimmen – Gehör verschaffen zu HIV und Stigmatisierung! Auch Ihr seid gefragt!

Mit dem 01. August hat nun die offizielle Projektlaufzeit von „Positive Stimmen – Leben mit HIV und Stigmatisierung“ begonnen! Das Projekt ist die Umsetzung der internationalen Initiative des PLHIV Stigma Index, die 2004 von Organisationen wie dem Globalen Netzwerk mit Menschen mit HIV (GNP+) und UNAIDS ins Leben gerufen wurde.

Ziel der Initiative ist eine umfassende Auseinandersetzung mit HIV-bezogener Stigmatisierung, die nicht nur oftmals eine große Belastung für die Leben von Menschen mit HIV meint, sondern auch eines der Haupthindernisse für eine erfolgreiche HIV-Prävention darstellt.

In dem Projekt wird es um die Erfassung und Dokumentation von HIV-bezogener Stigmatisierung und Diskriminierung gehen, wie sie von Menschen mit HIV erlebt werden. Dabei wird die Förderung der Selbstorganisation auf der einen und das Engagement von HIV-Positiven auf der anderen Seite in dem Projekt die zentrale Rolle einnehmen. Die Ergebnisse des Projekts sollen zum einen zu einem größeren Verständnis der Situation von Menschen mit HIV beitragen. Zum anderen sollen die Bereiche aufgezeigt werden, in denen in Zukunft mehr entstigmatisierende Initiativen notwendig sind, an welchen Stellen und wie Selbstorganisation besser gefördert werden kann und welche Aufgaben sich der Interessenvertretung zukünftig stellen.

Logo Positive StimmenIm Sinne der so genannten GIPA Prinzipien („Greater Involvement of  People Living with HIV/ Aids“), wird also in dem Projekt aber nicht ein weiteres Mal „über“ Menschen mit HIV gesprochen und geforscht, sondern Menschen mit HIV sind diejenigen, die das Projekt tragen und über ihre Mitarbeit und Teilhabe das Projekt erst ermöglichen. Konkret heißt das z.B., dass die Datenerhebung, also die Dokumentation, in den Händen von Menschen mit HIV liegt. Interessierte werden ausgebildet, um über einen Zeitraum von einem halben Jahr Interviews mit anderen Positiven durchzuführen. Ein Projektbeirat, ebenfalls bestehend aus Interessierten aus positiven Netzwerken, Initiativen und Aidshilfen, wird über die Projektlaufzeit von zwölf Monaten das Projekt begleiten und beraten. Nicht zuletzt sind es Menschen mit HIV, die möglichst zahlreich in Interviews zu Wort kommen sollen, um ihren Erfahrungen mit Stigmatisierung und Diskriminierung Gehör zu verschaffen!

Die Koordination und Verwaltung von Positive Stimmen läuft über die DAH, die ihre Rolle darin sieht, möglichst vielen interessierten und engagierten HIV-Positiven eine Beteiligung zu ermöglichen und sie in ihrer Mitarbeit zu unterstützen. Diese Ansprechstelle ist besetzt durch Carolin Vierneisel, die bereits in den letzten drei Jahren in der Bundesgeschäftsstelle im Fachbereich Internationale Zusammenarbeit gearbeitet hat. Carolin hat Psychologie studiert und ist nebenberuflich noch in der Konfliktvermittlung/ Mediation engagiert. Aus Sicht der Projektleitung ist es ihr vor allen Dingen wichtig, am Ende des Projektes nicht nur Daten über erlebte Stigmatisierung stehen zu haben, sondern schon während der Projektlaufzeit durch die Beteiligung verschiedenster Akteure eine Unterstützung von Selbstorganisation zu erreichen. Außerdem würde sie sich sehr freuen, wenn die DAH-Mitgliedsorganisationen und andere Akteure im HIV-Bereich Lust hätten, in diesem  Projekt eine aktive und unterstützende Rolle einzunehmen!

Für die verschiedenen Formen der Mitarbeit und Beteiligung werden zu gegebener Zeit noch einmal Aufrufe erfolgen. Auch schon jetzt steht bei Fragen, Kommentaren und Ideen Carolin Vierneisel sehr gerne als Ansprechstelle zur Verfügung!

Eine Website und eine Facebook-Seite werden in Kürze frei geschaltet, solange ist der Kontakt am einfachsten über positive-stimmen@dah.aidshilfe.de.