Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für Sylvia Urban

Seit mittlerweile über drei Jahrzehnten engagiert sich Sylvia Urban in Aidshilfe. Von Anfang an war sie in der Aids-Hilfe Dresden dabei, deren Vorstand sie seit 1992 fast ununterbrochen angehört und wo sie seit vielen Jahren eine Selbsthilfegruppe für Menschen mit HIV begleitet. 2005 wurde sie in den Vorstand der Deutschen Aidshilfe gewählt.

Für dieses langjährige ehrenamtliche Engagement verleiht ihr Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Überreicht wird die Auszeichnung heute im Rahmen eines Festaktes in der Sächsischen Staatskanzlei durch Ministerpräsident Michael Kretschmer.

„Sylvia Urbans übergeordnetes Ziel ist eine Welt ohne Aids und ein Leben in Würde für alle Menschen“, heißt in der Laudatio der Staatskanzlei. In zahlreichen Ehrenämtern auf kommunaler und Bundesebene arbeite sie seit über 30 Jahren konsequent und beharrlich für den Aufbau und die Vernetzung von Selbsthilfestrukturen. „Ihr Einsatz für ein gutes und würdiges Leben von HIV-positiven und an Aids erkrankten Menschen ist beispielhaft“.

2008 war Sylvia Urban für ihre ehrenamtlicher Tätigkeit bereits mit der Aids-Ehrenmedaille des sächsischen Gesundheitsministeriums ausgezeichnet worden.

Seit 2001 gestaltet Sylvia Urban die Arbeit der Deutschen Aidshilfe auf Bundesebene mit – zunächst im Delegiertenrat und seit 2005 im Vorstand. Ihr besonderes Anliegen ist, dass Aidshilfen ihre Aufgabe mit tragfähigen Strukturen und gesicherter Finanzierung leisten und ihre Angebote gerade auch für die besonders marginalisierten Gruppen wie Inhaftierte, Drogengebrauchende, Sexarbeiter*innen und Menschen ohne Papiere ausbauen können.

Das gilt für sie auch weit über den deutschen Tellerrand hinaus: Im Aktionsbündnis gegen AIDS engagiert sich Sylvia Urban im Vorstand des Trägervereins vehement für das Menschenrecht auf Gesundheit für alle und gegen jegliche Diskriminierung von Menschen, die mit HIV leben oder besonders gefährdet sind. Das beinhaltet vor allem die Forderung, dass Deutschland seine Verantwortung für die globale Bewältigung von HIV und Aids leistet und alle, die ihn brauchen, einen Zugang zu HIV-Prävention und Behandlung bekommen.

„Wer erlebt, mit welcher Leidenschaft sich Sylvia Urban seit Jahrzehnten für eine weltweite Verwirklichung der 90-90-90-0 Ziele einsetzt, kann nur den Hut ziehen“, sagt Klaus Koch vom Aktionsbündnis gegen AIDS. „Sie geht die dicksten Bretter mit großer Ausdauer, analytischer Suche nach Lösungen und wenig Rücksicht auf sich selbst an. Diese Ehrung für sie ist längst überfällig.“

(ascho)