Welt-Aids-Tag 2020: „Leben mit HIV – anders als du denkst“

Anlässlich des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember 2020 geben Menschen mit HIV Einblick in ihren Lebensalltag. Diskriminierung begegnet HIV-positiven Menschen in Form von Vorurteilen und aufgrund von Unwissenheit. Mit einer Gemeinschaftsaktion der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, der Deutschen Aidshilfe und der Deutschen AIDS-Stiftung unter dem Titel „Leben mit HIV – anders als du denkst“ soll bestehenden Berührungsängsten, Ablehnung und Diskriminierung entgegengewirkt werden.

Prof. Dr. med. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA: „Ob in Beruf, Freizeit oder Sexualität – Menschen mit HIV können heute bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung leben wie alle anderen. Sie werden jedoch noch häufig mit Diskriminierung, Vorurteilen und veralteten Vorstellungen konfrontiert. Viele Menschen wissen nicht, dass sich das Leben mit HIV durch Fortschritte der Medizin wirksam verändert hat. Mit der gemeinsamen Aktion zum Welt-Aids-Tag informiert und ermutigt die BZgA im Sinne eines respektvollen und selbstverständlicheren Umgangs mit HIV-positiven Menschen.“

Sylvia Urban, Vorstandsmitglied der Deutschen Aidshilfe: „Die gute Nachricht lautet: Menschen mit HIV können sich heute mit den gleichen Alltagssorgen herumschlagen wie alle Menschen. Sie haben ein Recht darauf, dass ihnen wegen HIV keine unnötigen Schwierigkeiten gemacht werden, sondern dass sie einfach ganz selbstverständlich und ohne Benachteiligung ihr Leben führen können. Medizinisch ist HIV gut beherrschbar, aber Diskriminierung macht krank. Darum lautet die Botschaft zum Welt-Aids-Tag: Schleife zeigen gegen Diskriminierung!“

Dr. Kristel Degener, Vorstandsvorsitzende der Deutschen AIDS-Stiftung: „Solidarität heißt auch, die Menschen nicht zu vergessen, die schon lange HIV-positiv sind und denen es teilweise gesundheitlich nicht so gut geht. Oft sind Berufsbiografien durch die Erkrankung unterbrochen oder beendet worden, sodass die Betroffenen auch materiell in Schwierigkeiten sind. Diese Menschen brauchen unsere Unterstützung.“

Fortschritte in der HIV-Behandlung

Die Gemeinschaftsaktion zum Welt-Aids-Tag verdeutlicht, dass HIV heute im Alltag von Betroffenen nicht mehr im Vordergrund stehen muss, denn hoch effektive HIV-Medikamente verhindern die Vermehrung des Virus im Körper. Sie tragen dazu bei, dass Menschen mit HIV symptomlos bleiben und können die Übertragung des Virus verhindern. Bis Mitte der 1990er-Jahre gab es keine wirkungsvollen Therapiemöglichkeiten, eine HIV-Infektion führte fast immer zur tödlichen Erkrankung Aids. Heute sind mehr als 20 Wirkstoffe gegen HIV verfügbar. Dadurch wird die Vermehrung des HI-Virus im Körper gestoppt, sodass es nach einiger Zeit im Blut nicht mehr nachweisbar ist.

Leben wie alle anderen – ohne Diskriminierung

Egal, ob es um den Job, Freizeit, Sexualität oder Familienplanung geht: Menschen mit HIV können heute leben wie alle anderen. Bei rechtzeitiger Behandlung lässt sich der Ausbruch von Aids verhindern und das HIV ist unter Therapie nicht mehr übertragbar.

Welt-Aids-Tag am 1. Dezember

Der Welt-Aids-Tag, der seit 1988 jedes Jahr am 1. Dezember begangen wird, ist der Tag der Solidarität mit HIV-positiven Menschen. Zudem wird am Welt-Aids-Tag der Menschen gedacht, die an den Folgen von HIV und Aids verstorben sind. Die wichtigsten Ziele sind ein diskriminierungsfreier Umgang und Zugang zu medizinischer Versorgung für alle Menschen weltweit. Deshalb rufen die BZgA, die Deutsche AIDS-Stiftung und die Deutsche Aidshilfe auch dieses Jahr zu einem Miteinander ohne Vorurteile und Ausgrenzung auf.

In Deutschland lebten Ende 2019 nach Angaben des Robert Koch-Instituts 90.700 Menschen mit HIV. Weltweit waren es nach Angaben von UNAIDS 38 Millionen Menschen.

 

BZgA-Internetseite zum Welt-Aids-Tag - Aktion „Leben mit HIV – anders als du denkst“:

www.welt-aids-tag.de/

www.facebook.com/WeltAidsTag

 

Informationen der Deutschen Aidshilfe:

www.aidshilfe.de

 

Informationen der Deutschen AIDS-Stiftung:

www.aids-stiftung.de

 

Informationen zum Thema HIV/Aids des Robert Koch-Instituts (RKI):

www.rki.de/HIVAIDS