DÖAK 2017 – News-Ticker aus Salzburg

Vom 14. bis 17. Juni findet in Salzburg der 8. Deutsch-Österreichische AIDS-Kongress in Salzburg statt. Das Team der Deutschen AIDS-Hilfe ist bei der wichtigsten deutschsprachigen Fachkonferenz zum Thema HIV/Aids vor Ort und berichtet im Ticker von den Höhepunkten.

Fotoalbum bei Facebook:

8. Deutsch-Österreichischer AIDS-Kongress in Salzburg

 

 

Samstag, 17.6.2017, 14:08

HIV-Community-Publikumspreis für "Deine Gesundheit, dein Glaube"

Silke Klumb (DAH), Rosaline Mbayo (AGHNiD), Dr. Axel Baumgarten (dagnä), Sabine Scheppe (Janssen), Dr. Annette Haberl (DAIG)

Der Publikumspreis des HIV-Communitypreises geht an „Deine Gesundheit, dein Glaube – HIV-Prävention in afrikanischen Kirchengemeinden“. Rosaline Mbayo nahm den Preis bei der Abschluss-Session des DÖAK für das Projekt in Empfang.

„Deine Gesundheit, dein Glaube“ informiert Menschen aus Ländern Sub-Sahara-Afrikas über den Schutz vor HIV und anderen Geschlechtskrankheiten sowie über Test- und Behandlungsangebote in Deutschland und fördert die Solidarität mit HIV-positiven Menschen.

Das Projekt wird von dem Afrikanischen Gesundheits- & HIV-Netzwerk in Deutschland (AGHNiD) in enger Kooperation mit der Deutschen AIDS-Hilfe (DAH), afrikanischen Pastoren, Aidshilfen und Gesundheitsämtern an fünf Standorten (Berlin, Bremen, Essen, Saarbrücken und Köln) umgesetzt.

Der Preis ist mit 2.000 Euro für die weitere Arbeit dotiert.

Informationen zu allen Preisträgern und den Initiatoren des HIV-Community-Preises

Informationen über alle Gewinner und Bewerber

 

Samstag, 17.6.2017, 13:12 Uhr

Provokation zum Wachwerden: "Heilung lohnt sich nicht"

HIV-Aktivist Marcel Dams stellte in der frühmorgendlichen Plenarsession zum Thema Heilung eine provokante These auf: „Heilung lohnt sich nicht.“

Ernst gemeint? Ein Mausrutscher, erklärte Dams selbst mit einem Augenzwinkern.

Aber einer mit ernst gemeintem Hintergrund: Die bereits verfügbaren Medikamente gegen HIV können zwar nicht heilen, also HIV vollständig aus dem Körper entfernen. Aber sie wirken zuverlässig, verhindern auch die Übertragung von HIV, Nebenwirkungen und Risiken sind gering, die Lebenserwartung von Menschen mit HIV ist mittlerweile fast normal, über eine neuerliche Infektion muss man sich keine Sorgen machen. Die Medikamente müssen zudem nicht dauerhaft teuer sein und können allen Menschen weltweit zur Verfügung gestellt werden.

Das sind lauter Vorteile, welche die Ansätze der Heilungsforschung bisher nicht versprechen können: Sie sind kompliziert und teuer, Gentechnik führt zu hohen Risiken. Und vor allem: Es wird noch lange dauern, bis sie funktionieren werden.

Insofern: Noch ist es zu früh, von der Heilung zu schwärmen.

Natürlich solle weiter geforscht werden, löste Marcel Dams seine Provokation auf. Aber es gibt ein Thema, das ihm im Hier und jetzt wichtiger ist: das Stigma, das nach wie vor mit HIV sowie zum Beispiel mit Homosexualität, lustvoller weiblicher Sexualität und Drogenkonsum verbunden ist. Die Heilung werde dieses Stigma nicht automatisch mit heilen, prognostizierte Marcel Dams.

Und schloss mit den Worten: „Ja, bitte heilen Sie uns von HIV, aber lassen Sie uns auch dafür sorgen, dass alles andere ebenfalls geheilt wird, weil die Wunden, die durch Stigmatisierung und Ausgrenzung entstehen, schlimm sind.“

(howi)

 

Samstag, 17.6.2017, 11.45

Preiswürdige Dankesrede

Die prägnanteste Rede des gesamten Kongresses hielt ohne Zweifel der renommierte österreichische HIV-Forscher Prof. Dr. Robert Zangerle.

Er bekam am Freitagabend beim Gesellschaftsabend für sein Lebenswerk einen neu geschaffenen Ehrenpreis der Österreichischen AIDS-Gesellschaft verliehen.

Seine Dankesrede war so kurz wie eigenwillig, wir geben sie hier ungekürzt wieder:

„Der österreichische Kaiser Franz-Josef regierte von 1868 bis 1916. Als seine Frau Sissi starb, sagte er: ,Mir bleibt auch nichts erspart.’“

Sprach’s und verließ unter Applaus die Bühne.

(howi)

 

Samstag, 17.6., 11:35 Uhr

Unwissenschaftlicher Abend

Der „Scientific Evening“ war eines gewiss nicht: wissenschaftlich. Sondern eine gelungene Mischung aus Entertainment, Preisverleihungen und kulinarischen Genüssen.

Bester Beweis: Kongresspräsident Prof. Dr. Heribert Stoiber kam im schlichten schwarzen T-Shirt auf die Bühne - als Bassist der Rockband Gallus & the cold Farmers (mancher verstand zunächst "cold Pharmas", Prof. Stoiber ist im Bild rechts zu sehen).

Was würde auch besser zu einem Aids-Kongress passen als „Sex and Drugs and Rock'nRoll“?

 

Samstag, 17.6.2017, 11:30 Uhr

HIV-Community-Preis verliehen

Der HIV-Community-Preis 2017 geht an das Projekt „Helfen ist Positiv“ der Stadtmission Nürnberg und der AIDS-Beratung Mittelfranken sowie „Frauenleben positiv“ der Aids-Hilfe Kärnten. "Helfen ist positiv" informiert und unterstützt vor Ort Asylsuchende in ihrer eigenen Sprache. Viele stammen aus Ländern, in denen HIV extrem tabuisiert ist.

"Frauenleben positiv" ist ein Angebot für HIV-positive Frauen in Kärnten - eine Gruppe, für die es sonst kaum Angebote gibt und deren Schwierigkeiten und Bedürfnisse sonst häufig unter den Tisch fallen.

Ausgezeichnet wurden die geehrten Projekte beim Gesellschaftsabend des DÖAK, die Laudatios hielten DAH-Ehrenmitglied Laura Halding-Hoppenheit und HIV-Aktivist Marcel Dams.

Der HIV-Communitypreis wird gemeinsam vergeben von der Deutschen AIDS-Gesellschaft (DAIG), der Deutschen Arbeitsgemeinschaft niedergelassener Ärzte in der Versorung HIV-Infizierter (dagnä), der Deutschen AIDS-Hilfe (DAH) und dem forschenen Pharma-Unternehmen Janssen.

Mehr Informationen auf aidshilfe.de  

(howi)

 

Freitag, 16.6.2017

Schöner Altern

Dass man mit HIV heutzutage alt werden kann, bringt neue Herausforderungen mit sich. Für manche zum Beispiel die Frage: Was mache ich, wenn der Arzt oder die Ärztin, wo ich mich gut aufgehoben fühle, in Rente geht?

In der Session zum Thema Altern heute morgen hatte eine Teilnehmerin einen innovativen Lösungsvorschlag: Ein Altenheim für Menschen mit HIV und ihre Ärztinnen und Ärzte gemeinsam – idyllisch gelegen im Drei-Länder-Eck.

Bleibt die Frage, ob die Ärzt_innen im Ruhestand weiter arbeiten möchten. Da ist sicher noch Überzeugungsarbeit zu leisten.

(egg)

 

Donnerstag, 15.6., 19:12 Uhr

HIV und Schwangerschaft

Stillen oder nicht? Das war die große Frage im Workshop „Frauen & Kinder“ am Vormittag des zweiten Kongresstages.

Dass HIV-positive Frauen auch auf natürlichem Weg Kinder bekommen können, ist bekannt. Die HIV-Therapie verhindert die Übertragung des Virus.

Nun geht es um das nächste Level: Kann das Kind trotz HIV-Infektion gestillt werden?

Auch wenn diese Frage nicht im Fokus des Workshops stand, zeigten die Rückfragen: Das Interesse ist groß.

Zum einen wünschen sich HIV-positive Mütter ein möglichst natürliches Mutter-Kind-Verhältnis, das auch die Möglichkeit des Stillens umfasst. Zum anderen sind vor allem Frauen in afrikanischen Communitys dazu gezwungen ihr Kind trotz Infektion der Mutter zu stillen, um sich nicht ungewollt zu outen.

Gibt es Neuigkeiten bei der Frage? Nicht wirklich.

Erste Untersuchungen zeigen: Das Risiko zur Virusübertragung ist ähnlich gering wie bei vaginalen Geburten (ca. 1,5 %). Diese Ergebnisse sind aber noch nicht gefestigt.

Doch nicht nur das Übertragungsrisiko spielt eine Rolle, sondern auch die Frage nach dem Einfluss der HIV-Medikamente auf das Kind. Auch hier: Noch viele Fragezeichen.

Fazit von Dr. med. Annette Haberl: Wir müssen uns noch ein wenig gedulden, bis es eindeutige Empfehlungen geben kann.

(cku)

 

Donnerstag, 15.6., 18:25 Uhr

PrEP, na klar – aber woher nehmen?

Starke Worte von Christopher Knoll, Leiter der Beratungsstelle im Münchner SUB-Zentrum für schwule Männer:

„Wir brauchen eigentlich eine Imagekampagne für PrEP-User, denn im Moment stecken sie noch in der Schublade der Safer-Sex-Versager.“

Dabei ist die HIV-Prophylaxe mit dem Medikament Truvada (beziehungsweise kostengünstigen Generika) ein ehrbarer und sehr effektiver Weg, sich vor HIV zu schützen.

Die Fachwelt hier auf dem Kongress ist sich einig: Die PrEP sollte Menschen mit hohem HIV-Risiko zugänglich gemacht und als Schutzmöglichkeit bekannt gemacht werden.

Doch bisher übernehmen die Krankenkassen die Kosten nicht, aufgrund des hohen Preises ist die PrEP daher für die meisten Menschen unerschwinglich.

Die Folge: Immer mehr besorgen sich die Pillen auf dem Schwarzmarkt oder bestellen sie im Ausland – viele nehmen sie dann ohne ärztliche Begleitung. Das birgt hohe Risiken.

Im Community-Workshop zur PrEP stand darum die Frage im Vordergrund, wie die PrEP regulär verfügbar gemacht werden kann. Doch das wird dauern.

Bis dahin, so fand nicht nur Christopher Knoll, gelte es Menschen dabei zu unterstützen, sich die PrEP auf sicheren Wegen aus dem Ausland zu bestellen und mit fachkundiger Begleitung einzunehmen.

 

Donnerstag, 15.6., 17:20 Uhr

Arzt-Patient-Verhältnis bei der Substitutionsbehandlung

Die Substitutionsbehandlung in Deutschland ist nach wie vor von Diskriminierung geprägt. Der Weg zu einem vertrauensvollen Arzt-Patienten-Verhältnis ist noch weit.

Das zeigen die Ergebnisse einer bundesweiten Befragung aus dem Jahr 2016, die die Deutsche Aidshilfe in Zusammenarbeit mit dem JES-Bundesverband durchgeführt hat und die heute im Workshop „Diskriminierung im Gesundheitswesen“ vorgestellt wurden.

Diskriminierende Aspekte reichen von ausgrenzenden und stigmatisierenden Vereinbarungen im Behandlungsvertrag über Maßnahmen in der Vergabe des Substituts bis zu alarmierenden Praktiken in Beigebrauchskontrollen.

So werden Substitutions-Patient_innen zum Beispiel räumlich und zeitlich von anderen Patient_innen getrennt.

Das Substitut wird teilweise im Wartezimmer vor anderen Patient_innen verabreicht oder die Urinkontrolle wird sogar per Videokamera überwacht – klare Verstöße gegen den Datenschutz.

Eine Chance zu einem besseren Art-Patienten-Verhältnis und der Einbindung von Patient_innen in die Gestaltung ihrer Behandlung können die aktuellen Neuerungen der Richtlinien zur Substitutionsbehandlung sein.

Ärzt_innen wird die Arbeit erheblich erleichtert, rechtliche Rahmenbedingungen werden entschärft. Unter anderem drohen bei Fehlern keine strafrechtlichen Konsequenzen mehr. 

(mp)

 

Donnerstag, 15.6., 12:47 Uhr

The Art of Presentation

Der Preis für die originellste Folie des Tages geht an: Dr. med. Annette Haberl, Leiterin des Bereichs HIV und Frauen im HIV Center des Universitätsklinikums Frankfurt. Sie präsentiert wie sie spricht: Dynamisch und bunt!

Damit war ihr die volle Aufmerksamkeit sicher.

(cku)

 

Donnerstag, 15.6., 12.45 Uhr

Späte HIV-Diagnosen

Die beliebteste Zahl des Kongresses ist bisher die 73.

Wie kommt’s? Ganz einfach: UNAIDS verfolgt ein großes Ziel: Bis 2020 sollen 90% aller HIV-infizierten Menschen von ihrer Infektion wissen sollen, 90% davon eine HIV-Therapie erhalten und bei wiederum 90% davon soll kein Virus mehr nachweisbar sein.

Rechnet man das so genannte 90-90-90-Ziel zu Ende, kommt heraus: 73% der Menschen mit HIV sollen unter der „Nachweisgrenze“ sein.

Für Deutschland könnte man sich ein höheres Ziel stecken, merkte gestern Osamah Hamouda vom Robert-Koch-Institut an. Und mit Blick auf 2030 spricht auch UNAIDS schon von 95-95-95.

Übrigens: Österreich hat die 90-90-90-Ziele schon erreicht. Deutschland reißt die erste 90 (Zahl der Diagnostizierten liegt bei 85%, Migrant_innen, die sich im Ausland infiziert haben, nicht mitgerechnet).

In beiden Ländern gibt es noch immer viel zu viele viel zu späte HIV-Diagnosen: In Deutschland hat rund ein Drittel der Menschen mit einer frischen HIV-Diagnose bereits Aids, wenn die Infektion festgestellt wird.

(howi)

 

Donnerstag, 15.6., 12:27 Uhr

09:30 Uhr Plenarsession „State oft he ART“

Silke Klumb, Geschäftsführerin der Deutschen AIDS-Hilfe hat heute morgen im Kongressplenum über den aktuellen Stand bei der antiretroviralen Therapie (ART), bei der Therapie von Hepatitis C und der Substitutionsbehandlung von drogenabhängigen Menschen gesprochen. Dabei wurde deutlich: Auch die besten Medikamente nützen nur etwas, wenn man Zugang dazu hat. 

Und bei allen immensen Fortschritten inden genannten  Bereichen sind einige Versorgungslücken zu beklagen:

  • Es gibt einen Ärztemangel in der Substitutionstherapie, in manchen Regionen keine Versorgungssicherheit. Dasselbe Problem droht in einigen Jahren, wenn viele HIV-Ärzte der ersten Generation in Rente gehen, bezüglich der HIV-Behandlung.
  • Menschen ohne Papiere in Deutschland keinen ausreichenden Zugang zur HIV-Therapie.
  • Die Behandlungszahlen bei der Hepatitis C sind geringer, als es die äußerst wirksamen neuen Medikamente erwarten ließen. „Das wirft unter anderem die Frage auf, ob drogenkonsumierende Menschen ausreichend Zugang haben“, sagte Silke Klumb.

Silke Klumb forderte außerdem einen regulären Zugang zur HIV-Prophylaxe PrEP, die zurzeit nicht von den Krankenkassen bezahlt wird und aufgrund der hohen Kosten nur den wenigsten Menschen, die sie brauchen, zugänglich ist.

Auch bei der PEP, den „Pillen danach“, gibt es Probleme: Aus Angst vor Regressforderungen durch die Krankenkassen verordnen manche Ärzte sie nicht, weil die Verschreibungsfähigkeit der Medikamente zu diesem Zweck rechtlich umstritten ist. (Dies obwohl es bisher noch keine Regressforderungen gab.)

Die Folge: Menschen werden nach einem Safer-Sex-Unfall mit ihrem Risiko und ihrer Angst allein gelassen. Hier braucht es Rechtssicherheit. 

(howi)

 

Mittwoch, 14.06., 18:45 Uhr

Kongress eröffnet

Der 8. Deutsch-Österreichischen AIDS-Kongress ist eröffnet.

„Lassen Sie uns gemeinsam nach grenzüberschreitenden Lösungen suchen und unsere Zusammenarbeit optimieren“, sagte Kongresspräsident Prof. Dr. Heribert Stoiber mit Bezug auf das Kongressmotto „HIV in motion – Diesseits und jenseits von Grenzen“.

Stoiber betonte die besondere Wichtigkeit globalen Denkens und interdisziplinärer Arbeit bei allen Maßnahmen gegen HIV und Aids.

Das Kongress-Motto soll sowohl auf die Situation von „Schutzbedürftiger aus den Krisengebieten dieser Welt“ wie auch auf Erfolge in Forschung, Behandlung und Aufklärung hinweisen (so zum Beispiel, dass man bei einer Viruslast unter der "Nachwweisgrenze" heute lange und gut mit HIV leben kann, siehe auch Pressemitteilung von heute morgen).

Prof. Dr. Richard Greil vom lokalen Organisationskomitee betonte vor diesem Hintergrund: „Erfolg für die Betreuung von Patienten bedeutet politische Aktivität.“ Medizin sei „letzten Endes ein sozial- und ein gesellschaftspolitischer Auftrag“.

Die HIV-Community sei in dieser Hinsicht immer sehr erfolgreich gewesen. Politischen Druck gelte es aufrechtzuerhalten.

Matthias Kuske vom Community-Board, der Interessenvertretung von Menschen mit HIV im Konferenzgeschehen, forderte Zugang von „Menschen, die zu uns kommen“ zu HIV-Prävention und -Behandlung „unabhängig vom Aufenthaltsstatus“.

Er betonte außerdem die Wichtigkeit der Kooperation zwischen allen Aktiven in der HIV/Aids-Arbeit. Das Kongressprogramm lasse die ganze „Vielfalt der Stimmen“ zu Wort kommen, es  gelte nun, ein im besten Sinne „kritisches und wertschätzendes Miteinander“ zu pflegen.

Teymur Noori vom European Center for Disease Prevention and Control (ECDC) stellte in seinem Eröffnungsvortrag die Europäische Situation dar: Gegen den weltweiten Trend stiegen die HIV-Infektionszahlen in Europa – allerdings ausschließlich aufgrund der Entwicklung in Russland und der Ukraine.

Auch Noori betonte die Bedeutung der medizinischen Versorgung von Menschen ohne Papiere. Sie sei aus jeder Perspektive geboten – ob nun mit Blick auf die Menschenrechte, Epidemiologie oder Kosteneffizienz im Gesundheitswesen. Denn sie verhindere Erkrankungen, Todesfälle sowie weitere HIV-Infektionen.

Noori  brach zugleich eine Lanze für die HIV-Prävention für Migrant_innen: Mehr als oft gedacht, würden die HIV-Infektion nicht aus dem Herkunftsland mitbringen, sondern würden sich in Europa infizieren.

Abschließend gab’s Musik: Eine Schulklasse aus Salzburg hat ein Lied zum Thema HIV gemacht. Ein selbstproduziertes Video zeigt, wie eine junge Liebe erst an der HIV-Infektion eines Jungen zerbricht, seine Freundin aber mit roter Schleife am Revers zurückkehrt, nachdem sie sich schlau gemacht hat.

Sänger Flo brachte den Song live zur Gitarre zur Aufführung, während im Hintergrund das Video lief. Die Schüler_innen durften für ihr Werk den Schülerpreis Salzburg – dotiert mit 1.000 Euro – mit nach Hause nehmen.

(howi)